Kroatien bekommt nach EU-Beitritt 3,5 Mrd. Euro

09.11.2009

Laut der Tageszeitung "Jutarnji list" wird die EU in den ersten beiden Jahren nach dem EU-Beitritt Kroatiens 3,5 Mrd. Euro für das Neumitglied bereitstellen.

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Das Blatt beruft sich dabei auf das von der EU-Kommission ausgearbeitete Finanzpaket, dem aber noch die Mitgliedsstaaten und Kroatien selbst zustimmen müssen. 2,4 Mrd. Euro sollen auf Strukturhilfen für rückständige Regionen und Branchen entfallen, wobei der Schwerpunkt auf die Schaffung von Arbeitsplätzen gelegt werden soll.
Knapp 700 Mio. Euro gehen in den Agrarsektor, wobei das vor der großen EU-Erweiterung ausgearbeitete Stufenmodell zur Anwendung kommt. Demnach erhalten die kroatischen Bauern im ersten Jahr nur Hilfen in Höhe von 25 % des Niveaus in den EU-Altmitgliedern. Agrarzahlungen in voller Höhe gibt es erst 10 Jahre nach dem EU-Beitritt.

Die kroatischen Fischer, die wegen des Streits um die Seegrenze mit Slowenien derzeit zu den größten Europaskeptikern im Land zählen, werden 43 Mio. Euro aus Brüssel bekommen. Für die Grenzsicherung in Vorbereitung auf den Schengen-Beitritt Kroatiens erhält Zagreb 120 Mio. Euro, und auch die Minenräumung in den Kriegsgebieten wird von der EU mitfinanziert.

Mit der Einigung im Grenzstreit mit Slowenien ist das bisher größte Hindernis auf dem Weg Kroatiens in die EU aus dem Weg geräumt worden. Ljubljana und Zagreb vereinbarten, ihren seit 18 Jahren ungelösten Konflikt einem internationalen Schiedsrichtergremium zu übertragen. Wegen des Streits waren die Beitrittsverhandlungen zwischen Dezember 2008 und Oktober blockiert.
Die EU-Kommission rechnet mit einem Abschluss der Beitrittsverhandlungen 2010. Wegen der danach erforderlichen langwierigen Ratifizierung des Beitrittsvertrags durch die Parlamente aller 27 EU-Staaten dürfte der eigentliche Beitritt Kroatiens erst Anfang 2012 erfolgen.

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