Leistungsbilanz: Überschuss im Halbjahr gesunken

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Österreichs Überschuss ist im ersten Halbjahr um 40 % auf 3,3 Mrd. Euro abgesackt, 2008 waren noch 5,5 Mrd. Euro gemeldet worden.

Güterein- und -ausfuhren sind heuer im Halbjahr um jeweils ein Viertel eingebrochen, Dienstleistungen haben fast ein Zehntel verloren. Der Kapitalverkehr mit dem Ausland ist weiter von einer Flaute geprägt.

Österreich exportierte heuer bis Juni waren für 47,2 Mrd. Euro, um 25 % weniger, und importierte ein Handelsvolumen von 48,5 Mrd. Euro, um 22 % weniger. Die Güterbilanz drehte damit nach einem Überschuss von 0,9 Mrd. Euro auf ein Minus von 1,3 Mrd. Euro, wie die OeNB mitteilte.

Weiter robust war der Tourismus, der im Halbjahr ein Plus von 4,2 (5,1) Mrd. Euro erwirtschaftete. Ausländische Gäste gaben mit 7,6 Mrd. Euro aber um 7 % weniger in den heimischen Herbergen aus. Zugleich weiteten österreichische Touristen ihr Budget für Auslandsreisen auf 3,4 Mrd. Euro aus.

De facto zum Stillstand gekommen ist der heimische Kapitalverkehr mit dem Ausland: Österreichs strategische Unternehmensbeteiligungen, Wertpapierinvestitionen sowie Veranlagungen aus Krediten und Einlagen brachen in Summe um mehr als 66 Mrd. Euro ein. "Bemerkenswert" ist aus Sicht der OeNB der Veranlagungsstopp der österreichischen Banken im ausländischen Einlagengeschäft: Nachdem im ersten Halbjahr 2008 noch 27,5 Mrd. Euro investiert worden waren, zogen die Banken in den ersten sechs Monaten 2009 netto sogar 3,3 Mrd. Euro von ausländischen Konten ab.

Zugleich reduzierten die Banken die grenzüberschreitende Kreditvergabe von 12,4 auf 0,8 Mrd. Euro. Die Finanzverpflichtungen Österreichs im Ausland wurden im ersten Halbjahr 2009 per saldo um 5,9 Mrd. Euro zurückgeführt (nach einem Verpflichtungsaufbau von knapp 54 Mrd. Euro).

Vollständig eingebrochen ist hier per saldo die Finanzierung der heimischen Banken durch ausländische Einlagen: Nachdem im Vorjahr bis Jun noch über 31 Mrd. Euro bei internationalen Geldgebern aufgenommen wurden, war heuer netto so gut wie keine Nachfrage nach ausländischen Finanzmitteln feststellbar (0,3 Mrd. Euro).

Österreichs Wertpapierinvestoren, die ihre Veranlagungen schon im 1. Halbjahr 2008 um 90 % auf 2,3 Mrd. Euro zurückgenommen hatten, stießen heuer per saldo sogar Papiere um 1,8 Mrd. Euro ab. Umgekehrt wurden auch ausländische Wertpapierinvestments in Österreich um drei Viertel auf 3,4 Mrd. Euro deutlich reduziert.

Österreichische Direktinvestoren tätigten heuer bis Juni per saldo fast keine Zukäufe, nachdem sie voriges Jahr noch über 11 Mrd. Euro investiert hatten. Der Zufluss aus internationalen Firmenbeteiligungen nach Österreich (samt Konzernkrediten) hat sich auf netto rund 3 Mrd. Euro halbiert.

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