Eine Zustimmung durch die EU-Kommission wäre unwahrscheinlich gewesen.
Die deutsche AUA-Mutter Lufthansa hat die geplante Übernahme von NIKI aufgegeben. Das Angebot für die österreichische Air-Berlin-Tochter wurde zurückgezogen. Grund sind harte Fusionsauflagen durch die EU-Wettbewerbsbehörde.
Die Lufthansa hat bereits Zugeständnisse gemacht, vor allem einen Verzicht auf bestimmte Start- und Landerechte. Das hat der EU-Kommission nicht gereicht. Die Kommission habe "klar signalisiert", dass eine Übernahme und Integration von NIKI in die Lufthansa-Tochter Eurowings "aktuell nicht genehmigungsfähig ist. Auf Basis dieser Einschätzung wird eine Übernahme von NIKI durch Eurowings nicht weiterverfolgt", schrieb die Lufthansa Mittwochnachmittag in einer Aussendung. Die Lufthansa ist Mutterkonzern der österreichischen AUA (Austrian Airlines).
Reaktion der EU
Die EU-Kommission hat den Rückzug der AUA-Mutter Lufthansa bei der geplanten Übernahme von Niki "zur Kenntnis genommen". Die EU-Behörde erklärte am Mittwoch in Brüssel, als Resultat des Lufthansa-Verzichts beschränke sich die EU-Kommission auf die Prüfung der verbleibenden Teile der geplanten Air-Berlin-Übernahme .
Die EU-Behörde betonte, sie habe im Fall NIKI keine Entscheidung getroffen. "Die derzeitige Unsicherheit für NIKI -Mitarbeiter und Passagiere kommt von der Insolvenz der Air Berlin nach langen Jahren finanzieller Schwierigkeiten, und von der Entscheidung der Lufthansa, NIKI von der Transaktion wegfallen zu lassen, indem eine mit Air Berlin verhandelte vertragliche Option genutzt wurde. Das ist bedauerlich, insbesondere weil dies nicht das einzig mögliche Ergebnis seit Start des Verkaufsprozesses war." Es liege nun an der Insolvenzverwaltung der Air Berlin, die nächsten Schritte zu setzen.
Die EU-Kommission müsse klar machen, dass Konsumenten bei Übernahmen nicht schlechter aussteigen. Es sei von Beginn an klar gewesen, dass die Lufthansa und Air Berlin eine bedeutende Zahl von überschneidenden Routen hätten, "mit klaren Risiken für österreichische, deutsche und schweizer Verbraucher".
Die EU-Behörde betonte, sie habe im Fall NIKI keine Entscheidung getroffen. "Die derzeitige Unsicherheit für NIKI -Mitarbeiter und Passagiere kommt von der Insolvenz der Air Berlin nach langen Jahren finanzieller Schwierigkeiten, und von der Entscheidung der Lufthansa, NIKI von der Transaktion wegfallen zu lassen, indem eine mit Air Berlin verhandelte vertragliche Option genutzt wurde. Das ist bedauerlich, insbesondere weil dies nicht das einzig mögliche Ergebnis seit Start des Verkaufsprozesses war." Es liege nun an der Insolvenzverwaltung der Air Berlin, die nächsten Schritte zu setzen.
Die EU-Kommission müsse klar machen, dass Konsumenten bei Übernahmen nicht schlechter aussteigen. Es sei von Beginn an klar gewesen, dass die Lufthansa und Air Berlin eine bedeutende Zahl von überschneidenden Routen hätten, "mit klaren Risiken für österreichische, deutsche und schweizer Verbraucher".
KSV sieht rasche Entscheidung gefordert
Nach dem Scheitern der NIKI -Übernahme sieht der Kreditschutzverband von 1870 (KSV) rasche Entscheidungen gefordert. "Wenn die Finanzierung des Unternehmens jetzt wirklich nicht mehr sichergestellt sein sollte, was ja ein mögliches Szenario ist, dann ist das Insolvenzrecht ja eindeutig, wo es heißt, dass ohne schuldhaftes Zögern Insolvenz zu beantragen ist", sagte Alexander Klikovits vom KSV zur APA.
"Also sollte Zahlungsunfähigkeit eintreten, weil der Geldhahn jetzt zugedreht wird, dann wird man sich wohl an das Insolvenzrecht halten müssen", so Klikovits weiter. Am Mittwochnachmittag lag zunächst noch kein Insolvenzantrag vor.
Wie die NIKI Luftfahrt GmbH derzeit finanziell darstellt, liegt nach der Pleite der Mutter Air Berlin für Außenstehende im Dunkeln. Die letzten offiziellen Angaben aus dem Firmenbuch stammen aus 2015 und gelten als veraltet. Mit Stand 31.12.2015 waren 820 Mitarbeiter angestellt, die Flotte umfasste 21 Flugzeuge und der Umsatz betrug 455 Mio. Euro. Geschäftsführer ist seit 15. April 2016 Oliver Lackmann.
"Also sollte Zahlungsunfähigkeit eintreten, weil der Geldhahn jetzt zugedreht wird, dann wird man sich wohl an das Insolvenzrecht halten müssen", so Klikovits weiter. Am Mittwochnachmittag lag zunächst noch kein Insolvenzantrag vor.
Wie die NIKI Luftfahrt GmbH derzeit finanziell darstellt, liegt nach der Pleite der Mutter Air Berlin für Außenstehende im Dunkeln. Die letzten offiziellen Angaben aus dem Firmenbuch stammen aus 2015 und gelten als veraltet. Mit Stand 31.12.2015 waren 820 Mitarbeiter angestellt, die Flotte umfasste 21 Flugzeuge und der Umsatz betrug 455 Mio. Euro. Geschäftsführer ist seit 15. April 2016 Oliver Lackmann.