Metaller ringen um "Zweier" vor dem Komma

16.10.2009

Gefeilscht wird nicht nur um den "Zweier" vor dem Komma, sondern auch um weitere Flexibilisierungen bei den Arbeitszeiten.

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Ein Abschuss am Freitag (16.10.) gilt als eher unwahrscheinlich. Wenn die Arbeitgeber auf ihre Flexibilisierungswünsche beharren, "wird es heute schwierig", war im Vorfeld der Runde zu hören. Neben der Verdoppelung des Durchrechnungszeitraumes zur Abrechnung von Überstunden wollen die Arbeitgeber unter anderem auch den "Stundentopf", in dem die Stunden enthalten sind, für die keine Zuschläge bezahlt werden müssen, von derzeit 120 auf 150 Stunden anheben.

Darüber hinaus soll eine tägliche Normalarbeitszeit von 10 Stunden bezw. 12 Stunden bei Schichtarbeit möglich sein. "Einen Tausch Zuschläge gegen Prozente wird es mit uns nicht geben", so Angestellten-Verhandler Karl Poyer.

Konkrete "Prozente"

In der Freitag-Runde soll erstmals auch über konkrete "Prozente" gesprochen werden. Metaller-Chef Rainer Wimmer und Karl Proyer fordern einen realen Lohn- und Gehaltszuwachs zur Sicherung der Kaufkraft. Denn die Konjunktur wurde in der aktuellen Krise ausschließlich vom privaten Konsum getragen. Arbeitgeber-Vertreter Hermann Haslauer, der heuer das letzte Mal verhandelt, hat eine Nulllohnrunde ausgeschlossen.

Vom Vorjahresergebnis werden die Metaller heuer aber nur träumen können. Damals einigten sich die Sozialpartner auf ein Plus von rund 3,9 % bei einer Inflationsrate von 3,2 %. Basis für die heurigen Verhandlungen sind eine Inflationsrate von 1,5 % (September 2008 bis September 2009) und die größte Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit.

Der Abschluss der Metaller hatte traditionell immer Signalwirkung auf aller weiteren Kollektivvertragsrunden wie Handel oder Beamte. Dies könnte sich heuer umkehren. Denn der Handel hat während der Wirtschaftskrise deutlich besser abgeschnitten als die Industrie.

So könnte es heuer durchaus sein, dass die Handelsangestellten höher abschließen als die Industrie. Die Kollektivvertragsverhandlungen für die mehr als 500.000 Handelsangestellten beginnen am 28.10. Sollte es heute bei den Metallern keine Einigung geben, wird am 30. Oktober weiter verhandelt.

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