Österreichs Gehälter werden nach einer Kienbaum-Studie 2010 im Schnitt brutto um 3,3 % steigen.
Für Deutschland prognostiziert Kienbaum eine Gehaltssteigerung von 2,2 %, für die Schweiz von 2 %. Im Vergleich von 25 europäischen Ländern liegt Österreich damit auf Platz 11.
Bei einer von Kienbaum erwarteten Inflationsrate für Österreich von 1,1 % beträgt der Gehaltsanstieg inflationsbereinigt 2,2 %, womit die Alpenrepublik im Ländervergleich sogar auf Platz 2 steht. "Eine der Ursachen für die hohe Steigerungsrate ist die traditionell große Verhandlungsmacht der österreichischen Arbeitnehmervertreter, weshalb die KV-Abschlüsse regelmäßig über der Inflationsrate liegen", meint Kienbaum-Chef Alexander v. Preen.
Das Wifo geht in seiner neuen Herbstprognose davon aus, dass die Pro-Kopf-Bruttoverdienste in Österreich nach +2,8 % im Vorjahr heuer um 2,3 % steigen und 2010 nochmals um 1,2 %. Die Realeinkommen pro Kopf, die im Vorjahr brutto stagnierten und netto um 0,5 % zurückgingen, sollen heuer brutto um 1,8 und netto um 3 % zulegen, dürften aus Wifo-Sicht aber 2010 brutto um 0,1 % sinken und netto sogar um 0,4 % zurückgehen. Für 2010 prognostiziert das Wifo einen Verbraucherpreis von 1,3 %, das IHS von 1,4 %.
Hohe Gehaltssteigerungen in Osteuropa
Die höchsten Gehaltssteigerungen im europäischen Vergleich prognostiziert Kienbaum für osteuropäische Länder, angeführt von Russland. Dort sollen die Gehälter um durchschnittlich 9,5 % steigen, allerdings bei einer erwarteten Inflationsrate von etwa 10 %. Auf Platz 2 liegt Rumänien mit 6,7 % Steigerung, gefolgt von Bulgarien (4,5 %). Die geringsten Gehaltszuwächse werden mit 1,4 % in Frankreich und Großbritannien erwartet.
Bereinigt um die Inflation ergibt sich freilich ein anderes Bild: Dann steht Finnland (2,3 %) auf Platz 1, gefolgt von Österreich (2,2 %), Tschechien (1,9 %), den Niederlanden (1,6 %) und Deutschland (1,5 %). Russland hingegen steht inflationsbereinigt auf dem vorletzten Platz.