Rechnungshof kritisiert AMS-Metalloffensive

06.08.2009

Die beiden AMS-Maßnahmen "Metalloffensive" und "Frauen in Handwerk und Technik" werden im jüngsten Bericht des Rechnungshofes (RH) kritisiert. Bei der im zweiten Halbjahr 2007 angelaufenen Metalloffensive, die eine Verdoppelung der Schulungen für Metallberufe auf 10.000 vorsah, ortet der RH Startschwierigkeiten.

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Die Planungsphase sei zu kurz gewesen und zusätzliche Budgetmittel hätten gefehlt, heißt es. Darüber hinaus konnte der tatsächliche Mangel an Metallfachkräften nicht genau ermittelt werden. Die Metalloffensive zur Bekämpfung des Facharbeitermangels in Österreich wurde von der Regierung im März 2007 beschlossen und ist im darauffolgenden Juli angelaufen. Der Zeitraum zwischen Auftragserteilung an das Arbeitsmarktservice (AMS) und Start der Maßnahmen sei mit weniger als 4 Monaten "sehr kurz gewählt" gewesen.

Außerdem konnte das tatsächliche Ausmaß des Fachkräftemangels nicht festgestellt werden. Im Juni 2007 waren bundesweit im Bereich Metall/Elektro rund 10.300 offene Stellen beim AMS gemeldet. Aufgrund von Mehrfachmeldungen durch Arbeitskräfteüberlasser dürften es nach AMS-Angaben jedoch nur rund 6.000 gewesen sein.

Kosten von 70 Mio. Euro für AMS

Die erforderlichen 70 Mio. Euro für die Maßnahme musste das AMS durch Umschichtungen selber aufbringen. Bei einem Vergleich zwischen den Ländern Niederösterreich und Oberösterreich schnitt Oberösterreich deutlich besser ab. Während Oberösterreich den Planwert mit Ende Juni 2008 um rund 9 Prozent überschritt, konnte das AMS Niederösterreich nur rund 74 Prozent des Planwertes erreichen.

Ziel des Programms "Frauen in Handwerk und Technik" war es in den Jahren 2006 bis 2008, die Ausbildung von Frauen in nicht traditionellen Berufen zu fördern. Der Bekanntheitsgrad dieses Programmes sei gering gewesen, kritisiert der RH. Auch bei der Umsetzung dieser Maßnahme schnitt Oberösterreich im Vergleich mit Niederösterreich besser ab. Das AMS Niederösterreich erreichte einen Umsetzungsgrad von nur 25,8 Prozent, Oberösterreich hingegen einen Wert von 82,7 Prozent.

Außerdem schlägt der RH vor, auf die Möglichkeit der Gewährung einer Übersiedelungsbeihilfe verstärkt hinzuweisen. Diese Beihilfe mit einem Höchstbetrag von 4.632 Euro pro Person, die das AMS zur Förderung von beruflicher Mobilität anbot, sei "zumindest in der Anfangsphase kaum in Anspruch genommen worden." Im ersten Quartal 2008 wurden nur fünf Ansuchen positiv abgeschlossen.

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