Jeff Bezos Abstecher auf Platz 1 war ein kurzes Intermezzo.
Wie berichtet, kürte Forbes den Amazon-Boss Jeff Bezos am späten Donnerstagnachmittag zur reichsten Person der Welt. Aufgrund des Höhenflugs der Amazon-Aktie konnte Bezos mit einem Vermögen von 90,6 Milliarden Dollar erstmals an Microsoft-Gründer Bill Gates vorbeiziehen. Wie sich nun zeigt, war der Ruhm aber nur von kurzer Dauer.
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Wieder auf Platz 2
In der Nacht auf Freitag hat Amazon nämlich überraschend enttäuschende Geschäftszahlen für das zweite Quartal 2017 vorgestellt (siehe unten). Daraufhin hat die Aktie des Online-Riesen stark nachgegeben. Damit hat sich auch Bezos Vermögen um einige 100 Millionen Dollar verringert und er ist laut dem Echtzeitranking von "Forbes" wieder „nur“ der zweitreichste Mensch der Welt. In Askese muss er mit einem aktuellen Vermögen von 88,7 Milliarden Dollar (Gates: 89,9 Milliarden Dollar) aber eher nicht verfallen.
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Investitionen ließen Gewinn einbrechen
Hohe Ausgaben haben Amazon im zweiten Quartal einen überraschend starken Gewinnrückgang eingebrockt. Verglichen mit dem Vorjahreswert schrumpfte der Überschuss um 77 Prozent auf 197 Millionen Dollar (169 Mio. Euro), wie der Online-Handelsriese am Donnerstag mitteilte. Die Prognosen der Analysten wurden damit klar verfehlt.
Die Erlöse stiegen allerdings um 25 Prozent auf 38 Milliarden Dollar und übertrafen damit die Markterwartungen. Der Konzern nimmt hohe Kosten für die Expansion in Wachstumsmärkte in Kauf. Investiert wird zudem kräftig in den Aufbau einer eigenen Liefer-Infrastruktur und neue Geschäftsfelder wie Video-Inhalte. Im Streaming-Markt liefert sich der Bezos-Konzern einen teuren Wettbewerb mit Rivalen wie Netflix oder Hulu.
Im vergangenen Monat sorgte Amazon zudem mit der Ankündigung für Aufsehen, die amerikanische Öko-Supermarktkette Whole Foods inklusive übernommener Schulden für 13,7 Milliarden Dollar zu kaufen. Damit dringt der Online-Gigant, der in Seattle auch schon länger ein eigenes Konzept für den stationären Lebensmittelverkauf erprobt, tief in den klassischen US-Einzelhandel vor.
An der Börse ist Amazon ohnehin berüchtigt für hohe Ausgaben, die Löcher in die Bilanz reißen, aber auch zuverlässig den Umsatz ankurbeln. In den letzten Quartalen hatte der Konzern jedoch auch unter dem Strich häufig überzeugt, sodass der Gewinneinbruch für Finanzprofis nun unerwartet kam. Immerhin schaffte Amazon bereits das neunte Vierteljahr mit schwarzen Zahlen in Folge, während früher oft Verluste gemeldet wurden.
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Cloud-Dienst wichtiges Standbein
Die Cloud-Plattform Amazon Web Services (AWS), ein immer wichtigeres Standbein des Konzerns, floriert indes weiter. Im vergangenen Quartal stiegen die Erlöse hier im Jahresvergleich um 41 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar. Im Vorquartal hatte das Wachstum allerdings noch bei 43 Prozent gelegen. Das hochprofitable Geschäft mit IT-Diensten und Rechenleistung aus dem Netz ist schon länger eine Ertragsperle.
Anleger reagierten insgesamt enttäuscht auf die Zahlen, die Amazon-Aktie fiel nachbörslich um mehr als zwei Prozent. Allerdings hatte es in den vergangenen Monaten auch eine regelrechte Kursrallye gegeben, vor Vorlage des Quartalsberichts markierte die Aktie noch ein Rekordhoch. Auf Jahressicht steht sie mit fast 40 Prozent im Plus. Mit einem Börsenwert von rund 500 Milliarden Dollar zählt Amazon zu den weltweit am höchsten gehandelten Unternehmen.
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