Russland und Bulgarien streiten wegen AKW-Projekt

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Russland hat Bulgarien hohe Entschädigungs-Zahlungen angedroht, falls das Land aus dem Kernkraftprojekt Belene aussteigen sollte. "Der Geldbetrag wird groß sein", sagte der Vizepräsident des russischen Unternehmens Atomstroiexport, Gennadij Tepkjan.

Die Russen hatten mit der vorausgegangenen sozialistisch geführten Regierung in Bulgarien einen Bauvertrag über Belene unterschrieben. Nach dem Machtwechsel in Sofia Ende Juli legte die neue bürgerliche Regierung das Belene-Projekt auf Eis. Als Grund nannte die neue Regierung zu hohe Baukosten.

Am AKW Belene soll sich auch der deutsche Energiekonzern RWE beteiligen. Tepkjan zufolge ist man derzeit bei dem Belene-Projekt rund 15 Monaten hinter den Zeitplan. Für den Bau des Kraftwerks seien 59 Monate notwendig. Tepkjan warnte, dass jede Verzögerung des Belene-Projektes finanzielle Folge haben werde. Zudem räumte er ein, dass der ursprünglich im Vertrag vorgesehene Baupreis von 4 Mrd. Euro auf 6 Mrd. Euro steigen könnte.

Bulgarien: Kosten bis zu 10 Mrd. Euro

Der bulgarische Wirtschafts- und Energieminister Trajtscho Trajkow bezifferte die Kosten für das Atomkraftwerk samt Infrastruktur dagegen auf bis zu 10 Mrd. Euro. Neben Belene waren nach dem Regierungswechsel in Sofia auch andere Energieprojekte vorerst gestoppt worden, etwa das russisch-italienische Gaspipeline-Projekt South Stream. Die Pipeline soll durch das Schwarze Meer nach Bulgarien und dann in zwei Strängen nach Ungarn und Österreich sowie nach Griechenland und Italien führen.

Für eine Zustimmung will der bulgarische Energieminister Trajkow gemeinsam mit dem russischen Energieminister Sergej Schmatko den "wirtschaftlichen Nutzen" erörtern, den die Energieprojekte für Bulgarien haben. "Ich bin ein bulgarischer Minister und gehe von den Interessen Bulgariens aus", sagte Trajkow. Der russische Minister sollte noch diese Woche nach Sofia reisen. Entscheidungen werden bis November erwartet.

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