Gute Investition

Schönheits-Operation statt Sparbuch

23.05.2010

In der Schuldenkrise gibt es auch Gewinner: die plastischen Chirurgen. Die Österreicher investieren ihr Geld lieber in sich selbst als in unsichere Anlageformen.

Zur Vollversion des Artikels
© sxc
Zur Vollversion des Artikels

Der Euro stand durch die Fastpleite Griechenlands am Rande des Abgrunds. Eine Branche profitiert aber scheinbar von der Währungskrise: die Schönheitschirurgie. Die Beauty-Ärzte freuen sich österreichweit über einen Zuwachs von 15 bis 17 % und kennen die Gründe für die stark steigende Nachfrage.

Gute Investition

Trotz der prekären Wirtschaftslage legen sich immer mehr Österreicherinnen und Österreicher unters Messer und investieren ihr sauer verdientes Geld lieber in sich selbst als in unsichere Geschäfte. Johann Umschaden, Leiter der Schwarzl-Klinik auf der Laßnitzhöhe, fasst die Motive seiner Patienten zusammen: „60 Prozent der Patienten nennen die Angst vor einer Geldabwertung als Mitgrund für eine Schönheits-OP. Bevor das Geld nichts mehr wert ist, geben die Menschen es lieber für sich selber aus.“

Banken zu unsicher

Besonders gefragt sind heuer Narben-, Lid-, Nasen- und Ohrenkorrekturen sowie Straffungen und Fettabsaugungen. Auch Brustvergrößerungen sind im Kommen. ÖSTERREICH erreichte Artur Worseg am Pfingstsamstag in Wien auf dem Weg in den Operationssaal. „Der Andrang ist ungebrochen – und es kommen immer mehr Patienten zu uns“, bestätigt der Beauty-Doc am Handy.

Andere Wertigkeiten

Die Mediziner sind sich einig, dass sich durch die angespannte globale Situation die Wertigkeiten verschieben. Das persönliche Wohlbefinden und die Familie rücken vermehrt in den Vordergrund. Erwin Scharnagl, Leiter der plastischen und ästhetischen Chirurgie in Graz, bestätigt die Kollegen: „Ich höre immer wieder von Patienten, sie haben das Gefühl, das Geld ist auf der Bank unsicher. Ich fahre heuer nicht auf Urlaub und bleibe im eigenen Land.“ Wie es scheint, gibt es in der Eurokrise auch Gewinner.

Zur Vollversion des Artikels