Slowenisches AKW Krsko bleibt bis 2043 in Betrieb

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Das slowenische Atomkraftwerk Krsko dürfte bis zum Jahr 2043 im Betrieb bleiben. Die Leitung des Atomkraftwerks hat an die slowenische Regierung bereits den Antrag für eine 20-jährige Verlängerung der Betriebsdauer gestellt, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA.

AKW-Chef Stane Rozman sagte, dass bereits durchgeführte technologische Verbesserungen und geplante Investitionen in Höhe von insgesamt 100 Mio. Euro in den kommenden drei Jahren eine Verlängerung der Betriebsdauer ermöglichen. Nach bisheriger Planung sollen die Lichter in dem Anfang der 1980er Jahre gebauten Meiler im Jahr 2023 ausgehen.

Stabile Energieversorgung

Eine Zustimmung für die Verlängerung ist zu erwarten. Die Mitte-Links-Regierung von Borut Pahor hat sich nämlich in ihren Regierungsprogramm vorgenommen, in die Verlängerung der Betriebsdauer zu investieren, um AKW Krsko als wichtige Quelle für die stabile Energieversorgung zu behalten.

Die Regierung plant zudem einen zweiten Reaktorblock im AKW Krsko. Eine endgültige Entscheidung zum Ausbau des AKW soll bis Mitte 2010 im Rahmen des neuen staatlichen Energieprogramms gefasst werden. Der neue Block mit einer Leistung von 1000 bzw. 1600 Megawatt könnte 2020 in Betrieb genommen werden. Seine Betriebsdauer würde 60 Jahre betragen, mit der Möglichkeit einer 20-jährigen Verlängerung. Der Wert des Projekts wird auf 3,5 bis 5 Mrd. Euro geschätzt.

Zuvor muss noch die Frage der Atommüll-Lagerung gelöst werden, das größte Problem des AKW Krsko. Heuer kamen 30 Kubikmeter Atommüll hinzu, womit das Zwischenlager im AKW an seine Kapazitätsgrenzen gelangt ist. Die Gemeinde Krsko wurde bereits als Ort für das Endlager bestimmt, jedoch ist es unwahrscheinlich, dass das Endlager wie geplant bis 2013 errichtet werden kann.

Greenpeace besorgt

Mit "großer Besorgnis" hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace auf die geplante Verlängerung der Betriebsdauer reagiert. Krsko liege in einer Zone, in der es immer wieder zu schweren Erdbeben gekommen sei und auch weiterhin kommen könne, warnte Greenpeace in einer Aussendung. Dies mache diesen Atommeiler zu einem besonderen Risiko-Reaktor, weshalb Greenpeace von der slowenischen Regierung den Ausstieg aus der Atomenergie-Nutzung fordere.

"Es darf nicht so sein, dass Slowenien an Österreichs Grenze seinen risikoreichen Atomreaktor weiter betreibt und nun sogar noch ausbaut. Und die Errichtung eines sogenannten Endlagers für radioaktiven Abfall in Krsko ist ebenfalls auf das Schärfste zurückzuweisen", erklärte Greenpeace-Energiesprecher Jurrien Westerhof. Auf alle Fälle müsse es aber mindestens eine ordnungsgemäße grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung geben.

Von der österreichischen Bundesregierung verlange Greenpeace rasche Maßnahmen gegen die slowenischen Atom-Ausbaupläne. Die Umweltorganisation erinnerte auch daran, dass es erst im Juni des Vorjahres den letzten schweren Störfall in Krsko gab, der damals sogar einen europaweiten Alarm auslöste.

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