Beliebte Sandwich-Kette

So tief steckt Subway in der Krise

09.01.2018

Die Sandwich-Kette ist wegen hausgemachten Problemen unter Druck.

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© Subway
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Beim Sandwich-Riesen Subway begann das neue Jahr mit üppigen Rabatten. In den USA wird der einstige Verkaufsschlager "Footlong" - ein rund 30 Zentimeter langes Riesen-Sandwich - jetzt in fünf Varianten zum Schleuderpreis von 4,99 Dollar (4,17 Euro) angeboten.
 
"Unsere Kunden haben uns gesagt, was sie wollen, und wir haben zugehört", verkündete Subway-Manager Jack Luttrell. Doch wer nun annimmt, dem Konzern gehe es so gut, dass er sich großzügige Sonderangebote leisten könnte, liegt falsch. Im Gegenteil: Bei Subway kriselt es heftig.
 
Die Zeiten, in denen sich die Kette mit ihren Sandwiches erfolgreich als gesündere Alternative zu Rivalen wie McDonald's oder Burger King vermarkten konnte, sind vorbei. Zumindest in Nordamerika. Doch insbesondere im US-Heimatmarkt tut sich Subway schwer. 2017 wurden hier 909 Filialen oder drei Prozent aller Geschäfte geschlossen, wie ein Vertreter des Konzerns der News-Website "Business Insider" verriet.
 

Hausgemachte Probleme

Was sind die Gründe für die Krise? Neben dem harten Konkurrenzkampf im US-Markt, wo sich die Fast-Food-Branche mit Discount-Aktionen überbietet, leidet Subway unter hausgemachten Problemen. Gerichtsverfahren und Skandale bremsten die Kette in den vergangenen Jahren aus. So wurden die Feierlichkeiten zum 50. Jubiläum 2015 von der Kinderporno- und Sex-Affäre eines langjährigen Werbeträgers des Unternehmens überschattet. Der Fall von Jared Fogle alias "Jared the Subway Guy", der angeblich dank der Sandwiches 100 Kilo verlor und so zum Markenbotschafter wurde, setzte dem Konzern zu.
 
Hinzu kamen eigene Rechtsstreitigkeiten und Vorwürfe wegen mangelnder Produktqualität. Zum Teil handelte es sich um Angelegenheiten, die eher als Skurrilitäten des zur Klagewut einladenden US-Rechtssystems betrachtet werden können. Lange stritt Subway zum Beispiel mit Sammelklägern um die genauen Maße seiner Sandwiches. Anwälte hatten 2013 angezweifelt, dass der "Footlong" auch wirklich stets einen Fuß lang ist. Der Fall wurde nach jahrelangem Hickhack von einem Richter ad acta gelegt, doch der Imageschaden blieb.
 
Zudem wurde Subway - wie etliche andere Fast-Food-Anbieter - 2014 beschuldigt, in seinem Brot Zutaten zu verwenden, die unter anderem auch in Yogamatten eingesetzt werden. Dass der Konzern daraufhin mitteilte, dass dies nicht länger der Fall sei, macht es kaum weniger peinlich. Zuletzt gab es Berichte, wonach Subways Hühnerfleisch zu rund 50 Prozent aus Sojaproteinen bestehe. Das Unternehmen wies dies als "absolut falsch" zurück. Aber wie auch immer - die Geschäfte leiden. Die "New York Post" zitierte jüngst interne Dokumente, wonach der Kundenstrom in den letzten fünf Jahren um ein Viertel abriss.
 

Rabatte sollen Absatz ankurbeln

Wie passt das jetzt mit Sonderangeboten zusammen? Gar nicht, meinen viele Franchise-Nehmer. Was Subway damit verfolgt, ist klar: Die Rabatte sollen den Absatz ankurbeln und Kunden zurückbringen. Eine ähnliche Aktion - "Five Dollars for a Footlong" - hatte nach der Finanzkrise gut funktioniert. Das Problem: Da Subway selbst kaum Filialen betreibt, wird der Preisnachlass weitgehend auf dem Rücken der Franchise-Partner ausgetragen. Die wehrten sich laut US-Medien mit einer Petition - vergeblich. Inmitten des Streits trat Subways Marketing-Chefin im Dezember zurück - nach nur neun Monaten.
 
Wie sieht die Lage in Deutschland aus - färben die Probleme in den USA auf das Geschäft hierzulande ab? Davon kann laut einer Sprecherin keine Rede sein. "Die Entwicklungen von Subway in Deutschland sind äußerst positiv", heißt es in einem Statement. Seit dem Jahr 2011 könne das Unternehmen hier auf ein stetiges und deutlich über dem Branchenschnitt liegendes Umsatz-, Ertrags- und Filialwachstum zurückblicken. Allein 2017 seien 50 neue Standorte eröffnet worden. Aktuell verfüge Subway in Deutschland über 668 Filialen, die von über 360 Franchisenehmern betrieben würden. Auch in Österreich ist Subway vertreten.
 
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