Das von einer Wirtschafts- und Schuldenkrise geplagte Land wuchs nach Schätzungen der Bank von Spanien von Jänner bis März um 0,1 %. Die offiziellen Daten zum BIP im 1. Quartal werden erst am 12. Mai vorgelegt. In der Vergangenheit waren die Schätzungen der Notenbank jedoch oft deckungsgleich mit den später veröffentlichten Daten.
Spaniens Wirtschaft war nach dem Platzen einer Immobilienblase in die Rezession gestürzt und sieben Quartale in Folge geschrumpft. Die im Sog der europäischen Schuldenkrise unter Druck geratene Börse in Madrid reagierte am Freitag mit Erleichterung auf die Einschätzung der Notenbank und drehte ins Plus.
Nach Griechenland und Portugal steht auch Spanien an den Kapitalmärkten wegen seines hohen Defizits zusehends im Blickpunkt. Die Ratingagentur S&P hatte die Kreditwürdigkeit des Landes Ende April auf "AA" von zuvor "AA-plus" herabgestuft und dies mit den durchwachsenen Konjunkturaussichten des unter einer hohen Arbeitslosigkeit leidenden Landes begründet. Die Agentur Fitch hat zuletzt allerdings ihre erstklassige Note für die Kreditwürdigkeit Spaniens bekräftigt.