Steirischer Batterien-Weltmarktführer insolvent
11.01.2010
Die erste Großinsolvenz des Jahres 2010 betrifft ein oststeirisches Unternehmen: Die BM-Battery Machines GmbH in Ebersdorf ist pleite.
Die Überschuldung beträgt den Kreditschützern zufolge rund 6,4 Mio. Euro, 113 Arbeitnehmer sind betroffen. Ursache der Insolvenz soll ein zu rasches Wachstum und zu geringes Eigenkapital gewesen sein. Die Firma unter ihrem Geschäftsführer und alleinigem Gesellschafter Anton Schwetz war nach eigenen Angaben Weltmarktführer im Bereich von Eintasch- und Stapelmaschinen für die Batterieindustrie und Komplettanbieter auf dem Sektor der Batteriemontage, so der Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Zu den Kunden zählten sämtliche führende Batteriehersteller wie Varta, Exide, Johnson Controls und East Penn.
98 Prozent Exportquote
Der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) teilte mit, dass das Unternehmen "zuletzt sogar als Generalunternehmen für die Errichtung kompletter Batteriefabriken" tätig gewesen ist. BM-Battery Machines konnte eine Exportquote von 98 Prozent aufweisen, vorwiegend wurde nach Mittel- und Südamerika und in den Fernen Osten verkauft. Im Jahre 2008 hat die oststeirische Firma in Armenien als Generalunternehmer eine komplette Batteriefabrik errichtet.
Laut Schuldnerangaben beträgt die Höhe der Aktiva 6,7 Mio. Euro, die Höhe der Passiva rund 13,1 Mio. Euro, woraus sich eine Überschuldung von 6,4 Mio. Euro ergibt. Die offenen Kundenforderungen sollen mehr als 3,3 Mio. Euro betragen, so der AKV. Eine der Ursachen für die Insolvenz soll nach Firmengaben das extrem rasche Umsatzwachstum, verbunden mit der Errichtung einer neuen Fertigungshalle sowie eines Technikzentrums und einem entsprechenden Anstieg der Mitarbeiterzahl gelegen zu sein. Andererseits habe aus heutiger Sicht ein zu geringes Eigenkapital zur Verfügung gestanden, so der KSV. Zur Abarbeitung von Aufträgen mussten enorme Produktionskosten in Kauf genommen werden. Zusammenfassend könne die Insolvenz in kaufmännischer und technischer Fehleinschätzung in Fehlkalkulationen gesehen werden.
Aufgrund der fehlenden Eigenmittel werde das Unternehmen nicht weiterzuführen sein, zumal im Vorfeld Investoren die Finanzierung eines Zwangsausgleiches ablehnten. Es werden im Rahmen des Konkursverfahrens jedoch die Möglichkeiten eines Verkaufes zu prüfen sein, wobei bereits ein konkretes Kaufangebot vorliegen soll. Es soll jedoch zumindest einen weiteren Kaufinteressenten geben.