Stimmung der deutschen Wirtschaft steigt kräftig

24.11.2009

Das deutsche Business-Klima hat sich im November kräftig aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 93,9 Punkte von 92,0 im Vormonat. Das teilte das Münchener Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) am Dienstag zu seiner Umfrage unter 7.000 Unternehmen mit

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Damit hat sich die Stimmung bereits den 8. Monat in Folge verbessert. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 92,5 Zähler erwartet. Die Manager beurteilten die Lage und auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate als im Oktober. Der Ifo-Index gilt als wichtigster Indikator für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft.

"Rezession ist bei weitem noch nicht ausgestanden"

"Die deutsche Wirtschaft arbeitet sich weiter aus der Krise", komentiert Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Dennoch ist das Stimmungsbarometer aber noch weit von seinem Niveau vor der Finanzkrise entfernt.

In den Boomjahren 2006 und 2007 lag der Index durchgehend bei weit über 100 Punkten. Inzwischen erreichte er aber zumindest das Niveau unmittelbar vor dem Schock durch die Lehman-Pleite im September 2008. Im August vergangenen Jahres lag der Index bei 94,4 Punkten, im September bei 92,6.

Trotz des überraschend kräftigen Anstiegs warnte das Ifo vor Euphorie. "Die Rezession ist bei weitem noch nicht ausgestanden", so Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger. Erst nach dem Ende der staatlichen Konjunkturprogramme wird sich zeigen, wie stark die Eigendynamik der Wirtschaft ist. Als Gefahren sieht er vor allem die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes und die Kreditvergabe der Banken.

Industrie und Handel werden zuversichtlicher

Besonders in der Industrie mehrt sich aber die Zuversicht. "Man sieht, dass die Industrie einen Schritt nach vorn gemacht hat", sagte Abberger. Auch ihre Exportchancen stuften die Firmen besser ein als noch im Oktober. Dadurch hat auch der Stellenabbau für die Firmen nicht mehr eine so hohe Priorität. Von ihrer alten Stärke vor der Krise sind die Firmen nach Einschätzung von Abberger aber noch weit entfernt.

Auch im Handel besserte sich kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft die Stimmung. Viele Händler hoffen nach dem schwachen Jahr auf gute Geschäfte in den nächsten Wochen. Skeptisch für die weitere Entwicklung zeigte sich hingegen die Baubranche. Dort beurteilten die Firmen ihre aktuelle Geschäftslage zwar ähnlich wie im Vormonat, äußerten sich aber merklich zurückhaltender über die weitere Entwicklung in den nächsten Monaten.

Die voraussichtlich steigende Arbeitslosigkeit wird nach Einschätzung des Ifo den privaten Verbrauch 2010 hemmen. "Der Konsum wird eher schwächer werden", sagte Abberger. Dieses Jahr hatte unter anderem die staatliche Abwrackprämie für Altautos die Nachfrage nach neuen Wagen angekurbelt. Zudem hätten sinkende Energiekosten den Verbrauch stabilisiert, sagte Abberger. Die wichtigsten Wirtschaftsforscher rechnen für dieses Jahr mit einem Plus von 0,8 % bei den Konsumausgaben. Für 2010 wird ein minimaler Rückgang erwartet.

Weiters besteht die Gefahr einer Kreditklemme, so Abberger. In einer solchen Situation trauen sich Banken wegen hoher Kreditausfälle kaum noch Darlehen zu vergeben, was die Konjunktur abwürgt, weil Unternehmen nicht an das nötige Geld für Investitionen kommen. "Derzeit klemmt es punktuell, aber nicht flächendeckend", sagte Abberger. Die Kreditausfälle der Geldhäuser dürften aber weiter steigen und die Situation damit verschärfen. Banken müssten dringend mehr Eigenkapital vorhalten, notfalls auch durch staatlichen Zwang.

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