Südosteuropageschäft bringt BayernLB Verluste ein

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Die Hypo Group Alpe Adria mit Hauptsitz in Klagenfurt trägt dazu bei, dass die Bayerische Landesbank (BayernLB) im zweiten Halbjahr 2009 wieder einen Verlust erwartet. Es sei absehbar, dass die Risiko-Vorsorgemaßnahmen im zweiten Halbjahr deutlich zunehmen werden, sagte BayernLB-Vorstandsvorsitzender Michael Kemmer am 20. Juli vor Journalisten in München.

Dies gelte "insbesondere auch für die von der Rezession besonders getroffenen Regionen in Ost- und Südosteuropa". Das Geschäft in diesen Regionen ist bei der Hypo Alpe Adria angesiedelt. Das erste Halbjahr 2009 werde die BayernLB mit einem positiven Ergebnis abschließen, sagte Kemmer. Ob am Ende des Gesamtjahres schwarze oder rote Zahlen stehen werden, wollte er nicht voraussagen.

Die erwarteten Verluste im zweiten Halbjahr wollte Kemmer nicht einzelnen Aktivitäten oder Tochterbanken wie der Hypo in Kärnten zuordnen. Er erwarte allerdings "keine Gewinnexplosion bei der Hypo Group Alpe Adria", bemerkte der BayernLB-Chef ironisch.

Im vergangenen Jahr war die BayernLB in eine schwere Krise geraten. Der Freistaat Bayern übernahm die Bank und musste das Grundkapital um 10 Mrd. Euro erhöhen. Im Zuge der Restrukturierung sollen weltweit 5.600 der rund 20.000 Arbeitsplätze wegfallen. Die Opposition im bayerischen Landtag fordert seit langem, die BayernLB solle sich von der Hypo Group Alpe Adria trennen.

Kontrolle von externen Experten

Die BayernLB wird künftig erstmals von externen Experten kontrolliert. Neu in den Verwaltungsrat kämen im August Georg Crezelius, Professor für Steuerrecht an der Universität Bamberg, Gerd Häusler vom belgischen Finanzinvestor RHJ International, Axel Diekmann, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Passau, sowie der frühere Wacker-Chemie-Manager Klaus von Lindeiner-Wildau, teilte die BayernLB am 20. Juli in München weiter mit.

Nach der milliardenschweren Rettung von Deutschlands zweitgrößter Landesbank durch den Freistaat haben sich auch die Machtverhältnisse bei der BayernLB verändert. So ersetzen die externen Experten in erster Linie Sparkassenvertreter. Die Sparkassen hatten sich finanziell nicht an der Rettung beteiligt und halten nicht mehr die Hälfte der Anteile, sondern nur noch sechs Prozent. Den Ton gibt damit allein das Land Bayern an.

Der bayerische Finanzminister und BayernLB-Chefkontrolleur Georg Fahrenschon (CSU) sagte, mit dem im August in Kraft tretenden neuen Landesbankgesetz werde die BayernLB angemessen in die Zukunft geführt. Das Gesetz begrenzt den Fokus der BayernLB-Geschäftstätigkeit auf den Mittelstand sowie regional auf Bayern, Deutschland und die angrenzenden Wirtschaftsräume Europas. Die Landesbank hatte sich vor allem im Ausland verhoben und 2008 Verluste von gut fünf Mrd. Euro angehäuft. Sie reagierte darauf mit einer Schrumpfkur, die auch den Abbau von 5.600 Stellen vorsieht.

BayernLB kann Aktiengesellschaft werden

Weitere Neuerung im Landesbankgesetz: Die BayernLB kann künftig mit anderen Rechtsträgern verschmelzen oder sich in eine Aktiengesellschaft umwandeln. Vorgesehen ist die Privatisierung in einigen Jahren. Allerdings hat die CSU bislang die Fusion mit anderen Landesbanken - die Sparkassen drängten lange auf ein Zusammengehen mit den Stuttgarter LBBW - stets verhindert.

Kemmer sagte, die Bank mache bei ihrem Umbau Fortschritte. Aktivitäten im Volumen von 95 Mrd. Euro, die nicht mehr zur Strategie passten, seien in eine interne Restrukturierungseinheit eingebracht worden. Zudem seien im ersten Halbjahr 2009 operativ schwarze Zahlen geschrieben worden, bekräftigte Kemmer. Vor Euphorie warnte er jedoch: Die Wirtschaftskrise werde deutliche Spuren im Kreditportfolio hinterlassen.

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