SPÖ Kärnten sieht Verdunkelungs- und Absprache-Gefahr bei Tilo Berlin.
Spannung vor der Aussage des Ex-Hypo-Chefs Tilo Berlin bei der Staatsanwaltschaft in München. Berlin hat zusammen mit seiner prominenten Investoren-Gruppe Anfang 2007 eine Sperrminorität von 25 Prozent und eine Aktie an der Hypo Group Alpe Adria erworben. Im Mai des selben Jahres verkaufte die Berlin-Gruppe ihren Hypo-Anteil an die Bayrische Landesbank (BayernLB) – mit 160 Millionen Euro Gewinn. Der Vorwurf: Die Berlin-Gruppe hätte ihre Anteile weit über wert verkauft. Es gilt die Unschuldsvermutung. Federführend bei dem Deal: Der Berlin-Freund und damalige BayernLB-Chef Werner Schmidt (gegen ihn ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft). Die große Frage: Nennt Berlin heute die Namen jener rund 50 Privatinvestoren, die bei dem Deal mitkassiert haben?
Kärntner SPÖ fordert U-Haft für Berlin
Auch in Kärnten gerät Berlin zunehmend unter Druck. Die Kärntner SPÖ fordert eine sofortige Untersuchungshaft für die Verdächtigen in der Hypo-Causa. „Jeder, der das Ganze verfolgt, merkt, wie einheitlich Berlin und Ex-BayernLB-Chef Schmidt bei ihrer Argumentation auftreten. Hier besteht eindeutig die Gefahr der Absprache und Verdunkelung“, begründet SP-Landesrat Peter Kaiser den Vorstoß. „Es kann nicht sein, dass Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner hinter Gitter gebracht wurde, jene Bankmanager, die für das Milliardengrab Hypo verantwortlich sind, aber in Luxus leben“, so Kaiser.
Hunderte Millionen auf Jersey verspekuliert
Für Wirbel sorgt indessen auch das Bekanntwerden neuer Spekulationsverluste der Hypo: Die Kärntner Bank soll über die Kanalinsel Jersey Hunderte Millionen Euro (steuerschonend) verspekuliert haben, berichtet der Standard. Die Investments in toxische Papiere machten im Jahr 2007 mehr als 800 Millionen Euro aus.