Vale erwartet noch heuer Erholung

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Der weltgrößte Eisenerzproduzent Vale setzt auf eine anhaltende Erholung der Märkte noch in diesem Jahr. Die globale Industrieproduktion ziehe bereits wieder an, sagte der Finanzchef des brasilianischen Bergbaukonzerns, Fabio Barbossa. Alles laufe auf eine Erholung der Märkte im zweiten Halbjahr zu.

Die Spotmarkt-Eisenerzpreise in China lägen bereits bei über 90 Dollar (64,0 Euro) je Tonne. Die Nachfrage habe sowohl bei Nicht-Eisen-Metallen wie Nickel als auch bei Edelstahl wieder angezogen. Vale-Aktien legten im frühen Handel an der Börse in Sao Paulo mehr als zwei Prozent zu.

Im zweiten Quartal verbuchte der Konzern wegen gesunkener Eisenerzpreise allerdings noch einen kräftigen Gewinneinbruch. Das Nettoergebnis fiel überraschend deutlich um 84 Prozent auf 790 Millionen Dollar. Von Reuters befragte Analysten hatten durchschnittlich mit einem Überschuss von 1,68 Milliarden Dollar gerechnet. Der Betriebsgewinn (Ebitda) ging auf 1,73 Milliarden Dollar zurück von 6,22 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Der durchschnittliche Eisenerzpreis fiel im Vergleich zum Vorjahresquartal um 32 Prozent auf 47,82 Dollar je Tonne. Die Eisenerzproduktion brach binnen Jahresfrist um 26 Prozent auf 57,7 Millionen Tonnen ein, gegenüber dem Vorquartal stieg sie jedoch um 23 Prozent.

Preise erheblich gesenkt

Der Konzern hatte die Eisenerzpreise im Juni für europäische und asiatische Kunden um 48 Prozent gesenkt. Wegen der rückläufigen Nachfrage nach Stahl infolge der Rezession hatte das Unternehmen zudem einige Werke stillgelegt. Die Spotpreise für Eisenerz - den Hauptumsatztreiber des Unternehmens - stiegen jedoch im abgelaufenen Quartal stetig wieder an. Preistreiber war die wieder anziehende Nachfrage aus China. Die Lieferungen an das rohstoffhungrige Land hätten im abgelaufenen Quartal ein neues Allzeithoch erreicht, erklärte Vale.

Die Verhandlungen Vales mit chinesischen Stahlwerken über die diesjährigen Eisenerzpreise stecken indes weiter fest. Das Ergebnis ist äußerst wichtig für die Position des Konzerns auf dem weltweit größten Markt für Eisenerzkäufe und überdies entscheidend für die Zukunft des Benchmark-Preissystems. Die Chinesen haben Preisnachlässe von mindestens 40 Prozent gefordert.

Das australisch-britische Bergbau-Unternehmen BHP Billiton hatte indes unlängst weitere Eisenerzverkäufe zu flexiblen Preisen bekanntgegeben. Insgesamt wurden demnach 30 Prozent des Eisenerzes des Konzerns zu Spot- oder Indexpreisen verkauft oder über vierteljährliche Verträge platziert.

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