Nach mehrmonatigen Verhandlungen hat Slowenien seine Beteiligung am russischen Gaspipeline-Projekt "South Stream" besiegelt, mit dem das in Misskredit geratene Transitland Ukraine umgangen werden soll. Ein bilaterales Abkommen wurde vom slowenischen Ministerpräsidenten Borut Pahor und seinem russischen Amtskollegen Wladimir Purin unterfertigt.
Mit dem Beitritt Sloweniens kann das Projekt, mit dem Gas von Russland nach Italien geliefert werden soll, starten. Russland hat nämlich bereits bilaterale Abkommen mit Italien, Griechenland, Bulgarien, Serbien und Ungarn geschlossen. "South Stream" ist das russische Konkurrenzprojekt zu der von der OMV federführend geplanten "Nabucco"-Pipeline, die Westeuropa zusätzliche Gasquellen am Kaspischen Meer erschließen soll.
Die Pipeline soll bis 2015 fertiggestellt sein und 10 Mrd. Euro kosten. Sie soll unter dem Schwarzen Meer verlaufen und sich dann in eine Nord- sowie eine Südroute gabeln. Die Nordroute der Pipeline soll von Ungarn nach Italien verlaufen, und zwar über Österreich und Slowenien.
Allerdings ist noch nicht sicher, ob Österreich dem Abkommen beitreten wird. Italien, dessen staatlicher Energiekonzern ENI das Projekt gemeinsam mit der russischen Gazprom trägt, kann aber auch nur über das slowenische Territorium erreicht werden. Nach Angaben von Wirtschaftsminister Mitterlehnerhat "Nabucco" für Österreich Priorität gegenüber "South Stream".