Weihnachten: Heuer wieder reales Umsatzminus möglich
06.11.2009
Das Weihnachtsgeschäft könnte auch in diesem Jahr wieder einen Dämpfer erhalten: "Wir rechnen heuer mit einem nominellen Umsatzplus von 1 bis 1,5 %", sagt Michael Oberweger von RegioPlan. Ein kleines reales Minus wäre aber möglich.
Wie hoch der tatsächliche nominelle Zuwachs sein wird, kann noch nicht gesagt werden, da dieser von der Inflation abhängig ist. Pro Kopf wollen die Österreicher heuer 272 Euro für Geschenke ausgeben, so eine aktuelle Umfrage des Beraters Ernst & Young.
Für Handel wird Weihnachten immer unbedeutender
Da die Ausgaben seit mehr als 10 Jahren kaum gestiegen seien, verliere Weihnachten für den Einzelhandel "generell langfristig an Bedeutung", sagte Geschäftsführerin Hanna Bomba-Wilhelmi. Nicht nur die Konjunkturflaute, sondern auch der Internet-Handel und der Trend zu Wellness- und Geldgeschenken setzen den Händlern zu.
Für manche Branchen wie etwa Spielwaren-, Schmuck- oder Buchhandel ist Weihnachten aber die wichtigste Zeit im Jahr. Spielzeughändler erzielen allein im Dezember zweieinhalb Mal so hohe Umsätze wie in einem "normalen" Monat. Bei den Uhren- und Schmuckhändler sei es ähnlich.
Bei Geschenken zählt Qualität und Exklusivität
Unter den heimischen Christbäumen werden sich auch heuer wieder viele "Produktgeschenke" befinden. Der Trend gehe dabei hin zu Geschenken, die Emotionen bedienen. Gefragt seien dabei Qualität und Exklusivität - Küchengeräte und Krawatten werden also immer weniger verschenkt. Immer beliebter werden laut RegioPlan Freizeit-, Wellness- und Erlebnisgeschenke, wie Thermenaufenthalte, Ballonfahrten oder Kochkurse.
Österreichs Händler rechnen trotz der anhaltend schwierigen Konjunkturlage mit klingenden Kassen für das heurige Weihnachtsgeschäft. "Wir werden den Vorjahresumsatz halten können", zeigte sich Bundesspartenobmann Erich Lemler optimistisch.
2008 haben die Österreicher 1,47 Mrd. Euro für Weihnachtsgeschenke ausgegeben - so viel wie noch nie zuvor. Unter Weihnachtsgeschäft wird nur der Mehrumsatz des Einzelhandels im Monat Dezember, also der zusätzliche Umsatz zum "Normalumsatz" verstanden. Gutscheine werden erst berücksichtigt, wenn sie eingelöst werden. In Deutschland umfasst das Weihnachtsgeschäft hingegen den Gesamtumsatz im November und Dezember.