Wifo sieht rasche Erholung der Industriekonjunktur

03.12.2009

Österreichs Industrie kommt rascher aus der Rezession als angenommen. Verstärkt seit Herbst deuten die Konjunkturtests des Wifo eine Trendwende in der heimischen Sachgütererzeugung an. Stabilisiert wurde die Industriekonjunktur primär durch die weltweit expansive Geld- und Budgetpolitik - und dennoch steigt die Arbeitslosigkeit weiter, wenn auch langsamer als zuletzt.

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Unterstützt durch die expansive Wirtschaftspolitik habe sich die Konjunktur weltweit stabilisiert, der Welthandel expandiere seit Sommer dynamisch. In Österreich wuchs das BIP im 3. Quartal nach vorläufiger Berechnung gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt real um 0,9 %. Dabei erholte sich vor allem die Industriekonjunktur. Die Bauproduktion stieg zuletzt leicht. Der Einzelhandel entwickelte sich dank kräftiger Lohnzuwächse und niedriger Inflation stabil.

Beim Wifo-Konjunkturtest im November war der Saldo aus optimistischen und pessimistischen Produktionserwartungen bereits ausgeglichen, nachdem er im Februar mit -13 Prozentpunkten seinen Tiefstand erreicht hatte. Besonders deutlich belebte sich die Kfz-Industrie, allerdings von einem sehr niedrigem Niveau ausgehend.
Die Stabilisierung von Finanzsystem und Banken, die Ausweitung der Staatsausgaben und die Steuersenkungen verbesserten die Lage und die Erwartungen von Firmen und Privathaushalten. International werden die Lager nach dem kräftigen Abbau der Vorquartale nun wieder aufgebaut.

Der Welthandel expandiert seit Juni real merklich: Laut Centraal Planbureau lag er saisonbereinigt im September um 8 % über dem Tiefstand, jedoch noch um 11 % unter dem Vorjahresniveau. "Die anhaltende Abhängigkeit der Konjunktur von staatlichen Stimulierungsprogrammen lässt den Übergang zu einem dauerhaften Aufschwung als unsicher erscheinen", betont das Wifo. Darauf deute auch die Beurteilung der Auftragsbestände in der heimischen Industrie hin. Sie liege nach wie vor markant unter dem langfristigen Durchschnitt und verbesserte sich nur zögerlich.

Auch in der österreichischen Bauwirtschaft hellte sich die Unternehmerstimmung jüngst etwas auf, die Wertschöpfung wuchs im 3. Quartal saisonbereinigt gegenüber der Vorperiode. Allerdings blieb die Produktion merklich unter dem Vorjahresniveau. Die staatlichen Konjunkturprogramme dürften im Hochbau bisher stärker greifen, so das Wifo, während sich vor allem der freifinanzierte Wohnbau ungünstig entwickelt. Die Tiefbauunternehmen meldeten im Wifo-Konjunkturtest vom November keine Aufwärtstendenz der schwachen Bautätigkeit.

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