Zähes Ringen um Metaller-KV erwartet
28.09.2009
Am Freitag (25.9.) wurde die Herbstlohnrunde mit der gegensetigen Übergabe der Forderungen eingeläutet.
Der neue Verhandlungsführer auf Arbeitnehmerseite, Rainer Wimmer, begrüßte sein Gegenüber, Hermann Haslauer, mit einem herzhaften "Glück Auf", beide Seiten gaben sich betont freundlich.
Einig waren sie sich, dass es diesmal angesichts der Wirtschaftskrise ganz besonders schwierig werde einen Kompromiss zu finden. Im vergangenen Jahr waren vier Verhandlungsnächte notwendig. Nach einem relativ langen ersten Sondierungsgespräch zeigen sich beide Seiten über die gute Gesprächsbasis erfreut. "Allen ist klar, wie ernst die wirtschaftliche Lage ist", hieß es dazu von der Unternehmerseite.
Haslauer betonte, dass es gerade in diesen Zeiten wichtig sei, flexible Abschlüsse zu erreichen. "Wir haben so ein schlechtes Umfeld wie noch nie", meinte er. Die Devise müsse daher lauten: "Wenn wir künftig auf den Märkten bestehen wollen, brauchen wir mehr Flexibilität." Wimmer wiederum verwies auf die sich mehrenden Zeichen für eine Konjunkturerholung, zudem sei ein Reallohnzuwachs unbedingt notwendig, um die Kaufkraft zu stärken.
Arbeitgeber fordern Besonnenheit ein
Die Unternehmer hingegen betonten, dass eine zu starke Lohnerhöhung eben nicht die Kaufkraft stärken würde, da ein hoher Abschluss die Arbeitslosenzahlen in die Höhe treiben würde. Weiters würde der Druck auf die Firmen steigen, die Produktion ins Ausland zu verlegen. Neben einem "besonnenen" Gehaltsabschluss fordern die Arbeitgeber unter anderem einen Wegfall von Einschränkungen bei der Kurzarbeitsregelung sowie klare Lohnregelungen bei Ferialarbeitern.
Die Arbeitnehmer verweisen bei ihren Wünschen auf die Steigerung der Wertschöpfung in den wirtschaftlichen Boomjahren, die nie voll abgegolten worden sei. Gerade 2004, 2005, 2006 und 2007 hätten die Löhne mit der Wirtschaftsleistung der Sachgütererzeugung bei weiten nicht mitgehalten.
In der Vergangenheit wurde auch immer wieder auf die Dividendenzahlungen der Metallindustrie, die 2008 erstmals höher gewesen seien als der Jahresüberschuss, hingewiesen. Motto der Gewerkschafter: Wenn für die Aktionäre Geld da ist, dann muss es auch für die Arbeitnehmer was geben. Gerade in den vergangenen beiden Jahren hätten die Ausschüttungen einem erheblichen Teil des Personalaufwandes entsprochen.