Die Weltbank hält in der Ukraine trotz der aktuellen Unruhen ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent im kommenden Jahr für möglich. Voraussetzung sei aber eine Umsetzung der Strukturreformen, sagte Weltbank-Expertin Anastasia Holowatsch am Freitag in Kiew.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Industriestaaten haben milliardenschwere Hilfen zugesagt, damit das osteuropäische Land sein Finanzsystem in Ordnung bringen und die Grundlagen für Wachstum legen kann.
Im laufenden Jahr dürfte die Wirtschaftsleistung angesichts der politischen Unruhen im Inland und der Krim-Krise in der Ukraine noch um drei Prozent zurückgehen. Die Inflationsrate dürfte nach Einschätzung der Weltbank bei 15 Prozent liegen. Zuletzt hatte der russische Gasmonopolist Gazprom den Gaspreis für die Ukraine drastisch angehoben.
Die Krim-Krise hat die schwersten Spannungen zwischen Russland und dem Westen ausgelöst. Die Schwarzmeer-Halbinsel war im März in die Russische Föderation eingegliedert worden. Daraufhin verhängten die EU und die USA Sanktionen gegen Russland.