Weltgrößtes Sonnenkraftwerk in China geplant
09.09.2009
China plant den Bau des weltgrößten Sonnenkraftwerkes. In der Mongolischen Wüste soll bis 2019 ein gigantischer Park aus Sonnenzellen entstehen, die mit 2 GW Leistung soviel Strom erzeugen wie etwa 2 AKWs. Mit dem Bau in Ordos im Autonomen Gebiet Innere Mongolei in Nordchina soll schon im Juni 2010 begonnen werden. Eine Absichtserklärung mit dem US-Modulhersteller First Solar wurde in Tempe im US-Bundesstaat Arizona während des Besuches des chinesischen Parlamentschefs Wu Bangguo unterzeichnet.
In der anfänglichen Demonstrationsphase soll der Solarpark in Nordchina zunächst 30 MW leisten. In Schritten soll das photovoltaische Kraftwerk erst um jeweils 100 MW und zuletzt 1.000 MW ausgebaut werden.
Während die im Juli verkündete Vision europäischer Stromkonzerne, in Nordafrika das größte Sonnenkraftwerk der Welt bauen zu wollen, von einer Realisierung weit entfernt sei, werde das Projekt in der mongolischen Wüste schon nächstes Jahr ersten Strom produzieren, hieß es.
Der Chef von First Solar, Mike Ahearn, lobte die Regierung in Peking für die Entwicklung eines Marktes für Solarzellen in China. Der Solarpark sei ein "ermutigender Schritt in Richtung einer Installation von Solarkraft auf breiter Front weltweit, um Klimawandel-Sorgen zu mildern". China werde voraussichtlich in Kürze nationale Tarife für die Einspeisung von Strom aus Solaranlagen ins Netz bekanntgeben. Diese Politik sei entscheidend für das Projekt und die weitere Entwicklung der Solarenergie.
Ehrgeizige Ausbaupläne in Peking
China will den Anteil erneuerbarer Energien bis 2010 auf 10 Prozent und bis 2020 auf 15 Prozent ausbauen, wobei allerdings auch Wasserkraft mitgerechnet wird. Bis 2020 will China seine Solarkapazitäten von heute 90 MW auf 10 bis 20 GW ausbauen. Das heute größte Sonnenkraftwerk in Deutschland, das im August nördlich von Cottbus in Brandenburg in Betrieb gegangen ist, leistet auf einer Fläche von 210 Fußballfeldern 53 Megawatt. Es wurde auch mit Modulen von First Solar bestückt.
Das in New York gelistete Unternehmen erwägt nach eigenen Angaben die Möglichkeit, vor Ort in der Mongolei auch Module zu produzieren. Nach der Unterzeichnung der grundsätzlichen Absichtserklärung über das Solarkraftwerk müssen beide Seiten jetzt die eigentlichen Verträge aushandeln.