Weltweiter Tourismus durch Krise stark geschrumpft
05.10.2009
Wirtschaftskrise und Schweinegrippe haben den Tourismus laut UNWTO im laufenden Jahr um bis zu 6 % schrumpfen lassen.
Das teilte die Welttourismusorganisation bei ihrer Hauptversammlung in der kasachischen Hauptstadt Astana mit. Damit fällt der erste Rückgang in der Branche seit 2003 wohl schlimmer aus als zunächst befürchtet. Zum Jahresbeginn hatte die Organisation den Verlust für 2009 noch auf maximal zwei Prozent geschätzt. Es gebe aber für das nächste Jahr begründete Hoffnung auf eine Erholung der Branche, hieß es.
Nach UNWTO-Angaben wurde Europa in den ersten sieben Monaten des laufenden Jahres besonders hart vom Besucherrückgang getroffen (minus 8 %), gefolgt von Amerika (minus 7 %). Gegen den weltweiten Trend verzeichnete Afrika vor allem aufgrund der boomenden Urlaubsziele Kenia und Marokko in den ersten sieben Monaten 2009 ein Gesamtplus von vier Prozent.
Die UNWTO wählte am Montag zu Beginn ihrer Hauptversammlung in der kasachischen Hauptstadt Astana, den Jordanier Taleb Rifai (60) zum neuen Generalsekretär. Die Welttourismusorganisation ist zusammengetreten, um über Maßnahmen gegen die Flaute in der Reisebranche zu beraten. An dem viertägigen Treffen nehmen 600 Delegierte aus 120 Ländern teil.
Rifai sprach vor dem Treffen von ersten "Anzeichen des rückkehrenden Vertrauens und der Nachfrage". Vom Tourismus, für den fast 1 Mrd. Reisende im vergangenen Jahr umgerechnet rund 650 Mrd. Euro ausgaben, sind direkt oder indirekt 18 Mio. Arbeitsplätze abhängig.