Beide Firmen wollen sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren.
Die Westbahn, privater Konkurrent der ÖBB mit dem Großaktionär Hans Peter Haselsteiner, zieht sich aus dem Geschäft mit Bustransport zurück. Die Westbahn-Mutter Rail Holding AG hat ihre 49-prozentigen Anteil an der Westbus GmbH an Blaguss verkauft. Blaguss hielt schon bisher die Mehrheit an dem Joint Venture und wird damit alleiniger Inhaber und Betreiber, heißt es in einer Aussendung.
Die 2011 gegründete Westbus hat bisher auf den Strecken Wien - Klagenfurt, Linz - Graz und Linz - Prag Fernbus-Verbindungen angeboten und dabei seit 2011 in Summe 850.000 Passagiere befördert. Seit der Liberalisierung des Fernbusmarktes in Deutschland 2013 sind aber neue Anbieter wie FlixBus, ADAC Postbus, Megabus bzw. in Österreich die ÖBB-Tochter Hellö gestartet. Die Deutsche Bahn hat sich hingegen aus dem Busgeschäft zurückgezogen. Nun wollen sich die Westbahn auf das Bahngeschäft und Blaguss auf das Busgeschäft konzentrieren. Blaguss ist auch Partner der deutschen Flixbus, die in kürzester Zeit nach eigenen Angaben zum Marktführer aufgestiegen sind.
An der Westbahn halten über die Rail Holding AG die Haselsteiner Privatstiftung 49,90 Prozent, die Augusta Holding 32,70 Prozent und die französische Staatsbahn SNCF 17,40 Prozent. 2015 wurden mit 7 Doppelstocktriebfahrzeugen rund 3,5 Mio. Zugkilometer gefahren und dabei rund 4,8 Millionen Passagiere befördert. Erstmals gab es 2015 einen operative Gewinn. 2017 sollen 10 weitere Garnituren dazukommen.
Das seit 1929 tätige Familienunternehmen Blaguss macht mit 1.350 Mitarbeitern über 165 Mio. Euro Umsatz mit Standorten in Österreich, Ungarn, Tschechien, Slowakei und Deutschland. Blaguss betreibt auch den Vienna International Busterminal (VIB) in Wien mit über 2,0 Mio. Passagieren jährlich.