Die Arbeiterkammer fordert eine Prüfung der kräftigen Zuckerpreis-Erhöhung durch die Wettbewerbshüter. Das sei "ein Fall für eine Marktmachtmissbrauchsuntersuchung", sagte der Wiener Arbeiterkammer-Direktor Werner Muhm. Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) habe zu prüfen, ob die Agrana "ihre marktbeherrschende Stellung durch überzogene Preiserhöhungen" missbrauche.
Der Zuckerkonzern hat eine Preissteigerung um über 20 Prozent ab Anfang Oktober angekündigt. Der Zuckerkonzern hat in Österreich einen Marktanteil von rund 90 Prozent und betreibt die zwei einzigen heimischen Zuckerfabriken mit einer Kapazität von insgesamt 400.000 Tonnen. Der börsennotierte "quasi Monopolist Agrana" habe in den vergangenen drei Jahren "im Zuckerbereich rund 130 Mio. Euro Gewinn gemacht", so Muhm. Die AK hat im Juli die BWB in einem Brief aufgefordert, hochkonzentrierte Branchen, unter anderem den Zuckerbereich, zu untersuchen und ein laufendes Wettbewerbsmonitoring für diese Bereiche einzurichten.
