Minikredite sollen Wiener Unternehmern das Leben leichter machen: In einer gemeinsamen Aktion von Stadt, Wirtschaftskammer und fünf Banken werden den in der Bundeshauptstadt ansässigen Klein- und Mittelbetrieben (KMU) insgesamt 19 Mio. Euro an Kreditvolumen zur Verfügung gestellt.
Die Vergabe von Summen bis zu 10.000 Euro werde rasch und unbürokratisch über die Bühne gehen, versprach Finanzstadträtin Renate Brauner (S) in der Bürgermeisterpressekonferenz am Dienstag.
Die Möglichkeit zur Beantragung eines Kleinkredits haben nur Unternehmen, die bereits seit mindestens einem Jahr bestehen, wobei das Geld vorrangig für Investitionen und Betriebsmittel vorgesehen ist. Firmenneugründungen werden mit der Aktion somit nicht unterstützt. Laut der Wiener Wirtschaftskammerpräsidentin Brigitte Jank war es bisher für KMU - sie machen mehr als 99 Prozent der Wiener Betriebe aus - nicht einfach, Kredite in kleinerem Ausmaß zu bekommen. Der Zugang zu Finanzmitteln sei derzeit aber umso wichtiger, da die wirtschaftliche Situation für Kleinunternehmer in Krisenzeiten "durchaus herausfordernd" sei.
Insgesamt werden drei Modelle angeboten, die sich in Maximalvolumina, Zinskonditionen und Laufzeiten unterscheiden. Ab 5.000 Euro seien jedenfalls Landeshaftungen über die Wiener Kreditbürgschaftsgesellschaft (WKBG) vorgesehen. Die Abwicklung soll innerhalb einer bis maximal fünf Wochen erfolgen und wird von den fünf beteiligten Geldinstituten angeboten: BAWAG PSK, Erste Bank, Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, Bank Austria und Volksbanken.
Lob für die Aktion gab es heute von der Wiener ÖVP, die darin die Umsetzung einer ihrer eigenen Forderungen sah. "Was ein Wahljahr alles möglich macht", erinnerte Landesgeschäftsführer Norbert Walter daran, dass die SPÖ sich noch im Februar gegen ein von seiner Partei gewünschtes Kleinkreditmodell quergelegt habe.