ATX verliert 2,37 Prozent - Fast kein ATX-Wert im Plus
Die Wiener Börse ist am Montag in einem tiefroten internationalen Umfeld ebenfalls mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Der ATX sackte um satte 2,37 Prozent auf 3.443,70 Einheiten ab. Das war der vierte Verlusttag in Folge.
Eingeläutet wurde der Handelstag von massiven Abschlägen an der Tokioter Börse, wo der japanische Leitindex Nikkei-225 um 12,40 Prozent eingebrochen war. Marktbeobachter sprachen von einem "Schwarzen Montag", der an die späten 80er-Jahre erinnern ließ.
Begründet wurden die Abgaben am Markt unter anderem von dem sich stark erhärteten japanischen Yen, der dem exportorientierten Naturell des Nikkeis nicht bekam. Denn eine festere Landeswährung belastet die aus dem Ausland zurückgeführten Unternehmensumsätze.
Hintergrund der aufgewerteten Währung waren wiederum die US-Konjunkturdaten vom Freitag. So ließ der monatlich veröffentlichte Arbeitsmarktbericht Sorgen um eine mögliche Rezession in den Vereinigten Staaten hochkommen. Manche Experten diskutierten bereits eine außertourliche "Notfall-Zinssenkung" der Federal Reserve vor dem Septembertermin.
Andererseits hatten Sorgen aus der Techbranche in den USA ebenfalls belastet. So kämpft der weltbekannte KI-Konzern Nvidia, dessen Aktien zuletzt die Rally im Techsektor angeführt hatten, mit Designmängeln. Die Einführung eines neuen Chips wurde aus diesem Grund verschoben. Aber auch massive Verluste in Intel brachten Gegenwind.
Heute veröffentlichte Konjunkturdaten konnten die Aktienmärkte indes nicht aus der Bredouille reißen. Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hellte sich im Juli zwar unerwartet deutlich auf, als klares Kaufsignal dürfte dies nicht gewertet worden sein.
Mit Blick auf die heimischen Aktienwerte wurden annähernd alle Werte von der Negativstimmung erfasst. Die wichtigen Bankenbluechips gaben einhellig nach: Der Titel der Erste Group verlor 2,1 Prozent - hier konnte möglicherweise eine Kurszielerhöhung der Deutschen Bank von 52 auf 54 Euro gestützt haben. Das Kursziel lautete weiter auf "Buy".
Für BAWAG und Raiffeisen Bank International (RBI) ging es um deutlichere 2,7 bzw. 3,6 Prozent hinab. Dass die Raiffeisen ihr Russland-Geschäft indes weiter einschränkte, blieb weitgehend impulslos.
Stärkere Abgaben verbuchten überdies die Anteile der Lenzing, die um 4,9 Prozent tiefer schlossen. Verbund sanken um 4,4 Prozent. Telekom Austria und Schoeller-Bleckmann verloren jeweils 4,2 Prozent.
Einzige Gewinner im ATX waren die Aktien der CA Immo. Sie steigerten sich um 0,7 Prozent.
Im marktbreiten prime market Segment verloren Rosenbauer indes 5,3 Prozent. Der angeschlagene Feuerwehrausrüster ist einen wesentlichen Schritt weiter, mit einem Konsortium um Stefan Pierer und Mark Mateschitz einen neuen Mehrheitseigentümer zu bekommen. Der Vorstand von Rosenbauer hat heute den Beschluss gefasst, das Grundkapital des Unternehmens um 50 Prozent zu erhöhen.