180 Mitarbeiter betroffen

Wiener Modekette Jones ist pleite

30.09.2019

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien beantragt - Jones betreibt 35 Filialen in Österreich - Franchise-Filialen von Insolvenz nicht betroffen.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ Oesterreich Starz Stefanie
Zur Vollversion des Artikels

Wien. Das österreichische Damen-Modelabel Jones mit 35 Filialen und 168 Mitarbeitern ist insolvent. Die hinter dem Label stehende Rose GmbH hat heute, Montag, einen Antrag auf Einleitung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung beim Handelsgericht Wien eingebracht, teilte die Firma in einer Aussendung mit. Gläubigern werde eine Quote von 20 Prozent geboten.

Die Passiva (Verbindlichkeiten/Schulden) der Rose GmbH dürften sich laut Gläubigerschützern auf circa 7,5 Mio. belaufen. 190 Gläubiger sollen betroffen sein. Es handelt sich damit um die bisher drittgrößte Einzelhandelsinsolvenz in diesem Jahr nach Charles Vögele und mister*lady.

Als Gründe für die Insolvenz sieht das im Jahr 1972 gegründete Unternehmen die fortschreitende Globalisierung der Modeindustrie, neue Online-Konkurrenz, Preisverfall und geändertes Konsumverhalten. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir kämpfen als österreichisches Familienunternehmen in einem immer schwieriger werdenden Markt in Konkurrenz vor allem auch gegen internationale Großkonzerne", sagte Jones-Geschäftsführer und -Miteigentümer Gabor Rose. Nur aufgrund der Stammkunden, Mitarbeiter und Partner habe man "so lange am Markt bestehen" können.

Defizitäre Standorte geschlossen

Die Fortführung des Modelabels und des Filialgeschäfts ist geplant. Laut dem Jones-Geschäftsführer wurden bereits Sanierungsmaßnahmen gestartet, etwa wurden Kollektionen gestrafft, defizitäre Standorte geschlossen, der Personalstand reduziert und Preise gesenkt. Auch Beteiligungsgespräche mit potenziellen Investoren seien in Aussicht. Die Business- und Freizeitmode von Jones ist aktuell in über 100 Modegeschäften in Europa verfügbar. Brancheninsider rechnen damit, dass nur einzelne Jones-Filialen geschlossen werden.

Neben den 35 Jones-Filialen werden noch weitere sieben Jones-Standorte durch Franchisenehmer sowie fünf Shop in Store (SIS) Stores durch selbständige Partnerunternehmen geführt, die durch die Insolvenz nicht betroffen sind. Jones-Gutscheine der Rose Gesellschaft verlieren im Rahmen der Insolvenz ihre Gültigkeit, nicht aber die Gutscheine von Franchise-Filialen.

Zur Vollversion des Artikels