Seit 2020 zahlte der insolvente Motorradbauer KTM fast 200 Mio. € Dividende -ein Viertel für Pierer
Mega-Pleite. Rund 3.600 Beschäftigte sind von der KTM-Insolvenz betroffen. Insgesamt dürften 750 Mitarbeitende der KTM AG und ihrer ebenfalls insolventen Töchter KTM Components GmbH sowie KTM F&E GmbH ihren Job verlieren. Bisher wurden 250 Menschen gekündigt, 500 weitere sollen laut Sanierungsplan folgen -wann genau ist derzeit unklar.
Aufregung um Geld-Ausschüttungen
Seit 2020 schüttete der zahlungsunfähige Motorradbauer KTM fast 200 Millionen Euro Dividende an die Muttergesellschaft aus. An Stefan Pierer gingen allein in vier Jahren rund 50 Millionen Euro. Das sorgte für Wirbel. Sanierungsexperte Gerald Zmuegg sieht die Dividendenausschüttungen allerdings gerechtfertigt, da auch die Geschäfte des Unternehmens ständig wuchsen. "Hätte man die Produktion schon früher stoppen sollen -das wäre auch keine Lösung gewesen", gibt der Fachmann zu bedenken. Tatsächlich hätten die hohen Lohnstückkosten Pierer keine Wahl mehr gelassen, als die Produktion schließlich in Österreich zurückzufahren.
Einsatz. Und was sagt Pierer? Nach der Insolvenz von KTM in Mattighofen wird er nicht mehr als Präsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) auftreten -sondern "den vollen Fokus auf die Sanierung legen".