Defizitquote könnte wegen Hypo-Kosten um 1 Prozentpunkt auf 3% steigen.
Die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo haben ihre Dezember-Prognose bestätigt: Die österreichische Volkswirtschaft soll heuer um real 1,7 Prozent wachsen und 2015 um 1,7 Prozent (IHS) bzw. 2,0 Prozent (Wifo), zu wenig aber um die Rekordarbeitslosigkeit zu senken. Die Kosten der Hypo-Abwicklung könnten heuer die Maastricht-Defizitquote um einen Prozentpunkt auf 3 Prozent nach oben katapultieren.
Getragen wird das Wirtschaftswachstum 2014 und 2015 von einem deutlichen Exportplus von 4,8 bis 6,5 Prozent, die privaten Konsumausgaben wachsen heuer mit 0,8 Prozent wieder moderat nach einem Rückgang im vergangenen Jahr, schreiben die Institute in ihrer neuen vierteljährlichen Konjunkturprognose. Impulse kommen auch von einem Plus bei den Ausrüstungsinvestitionen.
Keine guten Nachrichten gibt es weiterhin vom Arbeitsmarkt: Das Wirtschaftsforschungsinstitut schätzt die nationale Arbeitslosenquote für heuer auf 8,0 Prozent, das IHS auf 7,8 Prozent und auf 8,1 Prozent bzw. 7,7 Prozent für 2015. Zum Vergleich: Im Jahr 2007 unmittelbar vor der Wirtschaftskrise lag die Arbeitslosenquote nur bei 6,2 Prozent, voriges Jahr bei 7,6 Prozent.
Die Teuerung wird für heuer und im kommenden Jahr etwas geringer erwartet. Der Verbraucherpreisindex soll 2014 um 1,8 oder 1,9 Prozent und im kommenden Jahr um 1,9 Prozent steigen. Im vergangenen Jahr lag die Inflationsrate bei 2,0 Prozent.
Das gesamtstaatliche Defizit laut Maastricht sehen Wifo und IHS durch die Abwicklung der Hypo Alpe Adria Bank heuer auf 3,0 oder 3,1 Prozent des BIP nach oben schnellen. 2015 soll das Defizit wieder deutlich auf 1,2 oder 1,4 Prozent der Wirtschaftsleistung zurückgehen.