Jemand, der im Büro sitzt, soll zukünftig bis 70 arbeiten.
Stefan Wolf, Chef des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, sorgt in Deutschland mit einer umstrittenen Forderung derzeit für Aufregung. Der Wirtschafts-Boss will, dass das staatliche Pensionsalter auf 70 Jahre erhöht wird – aber nur für Büro-Angestellte.
"Ein Fabrikarbeiter, der sehr hart arbeitet, wird nicht bis 70 arbeiten können, aber jemand, der in einem Büro sitzt, der wird bis 70 arbeiten können“, so der Gesamtmetall-Chef gegenüber dem „SWR“. Büro-Angestellte sollen also 5 Jahre länger arbeiten als andere. Wolf begründet dies mit seiner Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Seiner Ansicht nach, müsse mehr gearbeitet werden.
Zuspruch kommt von Experte Gunther Schnabl: „Dieser Vorschlag ist sinnvoll. Es ist richtig, dass viele Menschen bis 70 arbeiten können“, so der Professor gegenüber der BILD. Kritik kommt hingegen von der Gewerkschaft. „Auch im Büro herrschen Personalmangel, Leistungsverdichtung und Arbeitshetze. Schon heute schaffen es viele Beschäftigte nicht bis zur Regelaltersgrenze“, so ein Sprecher.