Wirtschaftskrise drückt BASF-Gewinn kräftig
30.07.2009
Der weltgrößte Chemiekonzern hat im zweiten Quartal im Zuge der Wirtschaftskrise einen Gewinneinbruch verzeichnet. Vor Sondereinflüssen ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) binnen Jahresfrist um 53 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro geschrumpft. Damit erreichte der Konzern zumindest die Schätzungen von Analysten.
Der Konzernüberschuss verringerte sich um 74 Prozent auf 343 Mio. Euro. BASF setzte in den Monaten April bis Juni 12,5 Mrd. Euro um - ein Minus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 23 Prozent. Zum Umsatzrückgang trugen geringere Mengen mit 18 Prozent und reduzierte Preise mit 13 Prozent bei. Der Währungseffekt war mit + 3 Prozent positiv. Die am 9. April erworbenen Ciba-Aktivitäten leisteten einen Umsatzbeitrag von 5 Prozent.
Immerhin: Im Vergleich zum 1. Quartal wurde sowohl beim Umsatz als auch beim Ebit vor Sondereinflüssen eine Verbesserung erzielt. CFO Kurt Bock meint: „Nach unserer Ansicht scheint der Abschwung gestoppt und eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau einzutreten. In Nordamerika scheint die Talsohle erreicht und China wächst wieder stärker. Ein nachhaltiger Aufschwung ist aber noch nicht in Sicht. Die Gefahr eines erneuten schmerzhaften Rückschlags durch Überkapazitäten, Unternehmensinsolvenzen und wachsende Arbeitslosigkeit besteht nach wie vor.“
Ausblick für das Gesamtjahr 2009
Für 2009 rechnet die BASF mit einem Rückgang des BIP (-3 %), der Industrieproduktion (-10 %), der Chemieproduktion (ohne Pharma) (-8 %), einem US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,35 Dollar sowie einem Ölpreis von 55 Dollar pro Barrel im Jahresdurchschnitt. Für das Gesamtjahr 2009 rechne die Konzernführung nun mit einem starken Umsatz- und Ergebnisrückgang. "Unser Ziel, auch im Jahr 2009 die Kapitalkosten zu verdienen, werden wir voraussichtlich nicht erreichen", so Bock.
Ciba-Integration: Jährliche Synergien von mindestens 400 Mio. Euro erwartet
Um das Potenzial der kombinierten Geschäfte mit Ciba bestmöglich zu nutzen, wird die BASF weltweite 3.700 Positionen bis 2013 abbauen. BASF erwartet sich durch diese Restrukturierung Synergien von mindestens 400 Mio. Euro jährlich, also mindestens zehn Prozent des Ciba-Umsatzes 2008. Dieses Ziel soll bis Ende 2012 erreicht werden.