Dieser Abgang bei Yahoo war erwartet worden: Nachdem die Internetfirma in der Google-Managerin Marissa Mayer eine neue Chefin gefunden hat, verlässt Interimschef Ross Levinsohn das Unternehmen. Er war selbst als Kandidat für die dauerhafte Besetzung des Postens gehandelt worden. In der Branche genießt er einen ausgezeichneten Ruf.
"Meine Zeit bei Yahoo ist zu Ende", erklärte Levinson in einer E-Mail an Freunde und Kollegen, aus der die "New York Times" und das "Wall Street Journal" am späten Montag (Ortszeit) zitierten. Yahoo sei eine klasse Marke, betonte er. "Dieses Unternehmen zu führen, gehört zu den besten Erfahrungen in meiner Karriere. Aber es ist an der Zeit für mich, eine neue Herausforderung zu suchen."
Levinsohn hatte das Ruder bei Yahoo kommissarisch übernommen, als Konzernchef Scott Thompson wegen eines geschönten Lebenslaufs Hals über Kopf gehen musste. Bis dahin hatte Levinsohn das Mediengeschäft im Unternehmen geleitet. Auf diese Rolle wollte er sich offenbar nicht zurückstufen lassen. Wo er nun hingeht, blieb zunächst offen.
Erst vor zwei Wochen war Marissa Mayer zur endgültigen Chefin von Yahoo berufen worden. Sie war zuvor eines der bekanntesten Gesichter von Google. Die 37-Jährige muss nun das lahmende Internet-Urgestein wieder in Schwung bringen. Yahoo hatte im wichtigen Werbegeschäft Boden gegen Google und Facebook verloren.