Johann Schweiger, Chef der Handelskette Zielpunkt, im Interview über Wachstumsstrategie und die richtige Balance aus Diskont- und Markenware.
Mit dem Verkauf von fünf Standorten in Kärnten an die Wedl-Gruppe mit Nah & Frisch hat Zielpunkt sein Restrukturierungsprogramm abgeschlossen. In Mittel- und Ostösterreich will die Diskont-Kette (320 Filialen, 3.100 Mitarbeiter) weiter wachsen.
MONEY: Was zeichnet Zielpunkt in der Lebensmittelhandels-Landschaft besonders aus?
Johann Schweiger: Wir verbinden das Beste aus den Bereichen Diskonter und Supermarkt. Wir haben einerseits ein breites Sortiment an Markenprodukten und bieten andererseits rund 600 Artikel zu Diskontpreisen an.
Greifen die Kunden derzeit verstärkt zu günstigen Waren?
Ja. Aktionsartikel und Eigenmarken boomen, da haben wir eine Steigerung um gute sechs Prozentpunkte.
Gilt das auch für Frischware?
Unsere Obst- und Gemüseabteilungen haben wir gerade neu gestaltet – seither ist hier der Anteil gestiegen. Wir bieten hier rund 120 frische Artikel – und zwar auch zu Diskontpreisen. Gesunde Lebensmittel müssen für alle leistbar sein.
Ist den Kunden die Herkunft der Lebensmittel wichtig?
Ja. Was wir am heimischen Markt bekommen, kaufen wir hier ein. Bei Fleischwaren läuft die Zusammenarbeit mit unserem Partner Schirnhofer sehr gut, wir haben noch viele Pläne.
Von Krisenstimmung also keine Rede?
Nein. Wir peilen für heuer ein Wachstum auf 700 Mio. Euro Umsatz an. Auch in der Beschäftigungspolitik fahren wir nicht; wir suchen sogar Mitarbeiter. Wie im Vorjahr nehmen wir 160 Lehrlinge auf, und wir haben auch die gleiche Anzahl an Ferialpraktikanten.
Mit dem Mundl-Bier haben Sie einen besonderen Coup gelandet.
Ja, das geht hervorragend. Nicht nur das Bier selbst, sondern auch unsere Aktivitäten rundherum. Auf unserer Website Zielpunkt.at gibt’s etwa den Mundl-Lookalike-Wettbewerb, da bekommen wir tolle Foto-Einsendungen. Die besten werden zu einem Casting eingeladen – und dann produzieren wir den "Mundl Beer Up-Kalender 2010".