Zukunft von Quelle Österreich unsicher
03.11.2009Die Suche nach einem Investor für Quelle Österreich geht weiter. Die Angebotsfrist für potenzielle Interessenten, die am Montagabend endete, wurde wieder aufgehoben. "Der Insolvenzverwalter hat alles umgeschmissen", sagte Quelle-Sprecher Michael Obermeyr. Offenbar spielt man nun auf Zeit. Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg wolle die rund ein Dutzend Interessenten an Quelle International prüfen.
Eine Frist habe er sich nicht gesetzt, ewig Zeit bleibt aber freilich nicht mehr. Quelle geht schön langsam die Luft aus. Vor über einer Woche hieß es, Quelle bleiben noch zwei Wochen, um einen Retter zu finden. Spätestens am Freitag dürfte also eine Entscheidung fallen.
Wer bis Montagabend tatsächlich ein Angebot gelegt hat, ist nach wie vor ungewiss. "Görg lässt sich nicht in die Karten schauen", sagte Obermeyr. Zuletzt wurden die deutsche Otto Group, der französische Versandhändler La Redoute, der Ex-Rewe-Chef Martin Lenz sowie das deutsche Versandhaus Klingel als mögliche Retter kolportiert. Quelle-Österreich-Vorstand Wolfgang Binder verweilt in Deutschland und verhandelt über mögliche Fortführungskonzepte.
Das Weihnachtsgeschäft, das bereits angelaufen ist, sieht Obermeyr nicht in Gefahr. Die Warenströme aus Deutschland laufen noch "einigermaßen" - 80 Prozent von dem, was bestellt wird, werde auch ausgeliefert.
Sollte das Worst-Case-Szenario eintreten und Quelle Österreich nicht gerettet werden, verlieren nicht nur rund 1.100 Mitarbeiter ihren Job - es könnte auch zu Folgeinsolvenzen kommen, die wiederum mit dem Verlust von Arbeitsplätzen verbunden wären. Betroffen wären unter anderem Post, ÖBB, Spediteure, Druckereien oder Kartonagefirmen.