Die angeschlagenen Popular Bank (Laiki Bank) wird aufgespalten.
Im krisengeschüttelten Zypern deckelt die Popular Bank die Auszahlungen an den Geldautomaten. Pro Tag und Kunde würden künftig nur noch 260 Euro ausgegeben, teilte das Institut am Donnerstag mit. Grund sei der große Kundenandrang. Nach Gerüchten, dass die Bank geschlossen werde, bildeten sich lange Schlangen vor dem Institut. Die Zentralbank dementierte die Aussagen später.
Gleichzeitig wurden erste konkrete Entscheidungen zur Sanierung angeschlagener Geschäftsbanken getroffen. Eine Sprecherin teilte mit, dass die Popular Bank (Laiki Bank) in eine funktionsfähige und eine "Bad Bank" aufgespalten werde. "Sie werden das ganze System (der Banken) auflösen", sagte ein Gewerkschaftsführer der Popular Bank von Zypern.
Vor dem Parlament in Nikosia kam es zu Rangeleien zwischen demonstrierenden Angestellten der Popular Bank und der Polizei. Zahlreiche Politiker riefen die Bürger auf, die Nerven zu behalten. "Es darf jetzt keine Panik ausbrechen", hieß es immer wieder.
Wilde Gerüchte
In Nikosia kursieren zudem Gerüchte, wonach die Regierung und das Parlament Einschränkungen im Kapitalverkehr verhängen werden, damit die Banken in Zypern so schnell wie möglich wieder geöffnet werden können. Sie sind seit sechs Tagen geschlossen und sollen nach jetziger Planung erst am kommenden Dienstag wieder öffnen. Die Banken hätten eigentlich am Donnerstag wieder öffnen sollen, doch das Parlament in Nikosia lehnte am Dienstagabend ein mit der Eurozone ausgehandeltes Rettungspaket ab.
Abstimmung am Freitag
Das Gesetz zum Zahlungsverkehr sollte zunächst am Abend vom Parlament verabschiedet werden, doch wurde die Sitzung schließlich auf den Freitag verschoben. Es gilt als sicher, dass größere Beträge nicht ohne Genehmigung der Zentralbank auf unbestimmte Zeit ins Ausland überwiesen werden dürfen.
Parlamentspräsident Giannakis Omirou teilte am Donnerstagabend in Nikosia mit, dass das Parlament mit seiner Debatte am Freitag gegen 10.00 Uhr Ortszeit (09.00 MEZ) beginnen werde.
Eurogruppe drängt zur Eile
Die Finanzminister der Euro-Staaten erwarten vom Krisenland Zypern rasch Einzelheiten eines neuen Rettungsplans. Das erklärte die Eurogruppe am Donnerstagabend nach einer Telefonkonferenz. "Die Eurogruppe steht bereit, um mit den zypriotischen Behörden über einen neuen Entwurfsvorschlag zu beraten", hieß es.
Zyperns Regierung solle "so schnell wie möglich" ihren Vorschlag für einen Rettungsplan vorzulegen, teilte Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Donnerstagabend mit. Die Eurogruppe stehe dann zu einer Diskussion des Entwurfs bereit.
© EPA
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