Illegaler Labor-Deal

81-Jähriger klont sich Riesenschaf für die Jagd - Haftstrafe

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Während die meisten Menschen im Ruhestand ihre Freizeit genießen, hatte der 81-jährige Arthur Schubarth aus dem US-Bundesstaat Montana eine ganz andere Vorstellung davon, wie er seine Pension gestalten wollte. 

Schubarth, ein Unternehmer mit einem ungewöhnlichen Geschäftssinn, klonte über Jahre hinweg illegale Hybrid-Schafe, die er anschließend für die Trophäenjagd anbot. Jetzt muss er dafür die Konsequenzen tragen.

Illegale Hybrid-Schafe für die Jagd gezüchtet

Arthur „Jack“ Schubarth aus Vaughn, Montana (USA), betrieb die Firma Sun River Enterprises LLC, die sich auf alternative Viehhaltung spezialisiert hatte. Das Unternehmen bot unter anderem Trophäenjagden auf Bergschafe und -ziegen an. Doch Schubarth ging noch einen Schritt weiter: Zwischen 2013 und 2021 züchtete er zusammen mit mehreren Komplizen eine illegale Hybridform von Schafen. Dabei bediente er sich des Marco-Polo-Argali-Schafes (Ovis ammon polii), das in Kirgisistan, Zentralasien, beheimatet ist. Diese Schafart ist nach internationalen Regeln streng geschützt. Durch den Import von Gewebeproben aus Zentralasien ließ Schubarth in einem Labor geklonte Embryos herstellen. Diese setzten die Grundlage für sein sogenanntes „Riesenschaf“, das im Durchschnitt beeindruckende 135 Kilogramm wog und Hörner von bis zu 1,5 Metern Länge aufwies. Die CITES (Convention on International Trade in Endangered Species), eine internationale Vereinbarung zum Schutz bedrohter Arten, hatte das Marco-Polo-Argali-Schaf längst als geschützte Tierart eingestuft, und auch im US-Bundesstaat Montana war die Haltung solcher Tiere streng verboten.

Geschäftsidee mit Hybrid-Schafen

Trotz des bestehenden Verbots erkannte der Unternehmer das finanzielle Potenzial seiner Hybrid-Schafe. Er schuf ein besonderes Klonschaf namens „Montana Mountain King“ (MMK). Sein Plan war es, dieses Hybrid-Schaf zu nutzen, um andere heimische Schafe zu befruchten und so weitere „Riesenschafe“ zu züchten. Diese wollte er dann in den Bundesstaaten Minnesota und Texas (USA) für die Trophäenjagd anbieten. Die Preise dafür waren stattlich: Pro Schaf sollten Jäger umgerechnet etwa 10.000 US-Dollar (9.500 Euro) zahlen.

Verurteilung und Urteil

Im März 2024 bekannte sich der 81-jährige Schubarth vor Gericht schuldig. Nun wurde ihm am Montag von Richter Brian Morris eine Haftstrafe von sechs Monaten auferlegt. Der Richter erklärte, dass es ihm schwergefallen sei, eine angemessene Strafe für den älteren Mann zu finden, doch er betonte, dass die Strafe eine abschreckende Wirkung haben solle, um ähnliche Fälle in Zukunft zu verhindern. Neben der Haftstrafe wurde Schubarth auch wegen des Imports, Besitzes, Transports und Verkaufs von geschützten Wildtieren verurteilt. Zusätzlich zur Haftstrafe muss er eine Geldstrafe von umgerechnet rund 20.000 US-Dollar (18.800 Euro ) zahlen. Darüber hinaus wurde er dazu verpflichtet, etwa 4.000 US-Dollar (3.700 Euro ) an die US Fish and Wildlife Foundation zu spenden, die sich dem Schutz gefährdeter Tierarten widmet.

Auswirkungen auf Schubarths Leben

Schubarths Anwalt, Jason Holden, erklärte vor Gericht, dass sein Mandant tiefes Bedauern über seine Handlungen empfinde und diese sein Privatleben massiv beeinträchtigt hätten. Schubarth selbst erklärte, dass er den Rest seines Lebens daran arbeiten werde, die Fehler, die er gemacht habe, wiedergutzumachen. Das beschlagnahmte „Riesenschaf“ MMK wird derzeit von der US Fish and Wildlife Foundation in einer artgerechten Einrichtung gehalten. Geplant ist, das Hybrid-Schaf zukünftig in einem Zoo unterzubringen, wo es weiterhin unter Aufsicht lebt.

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