In einem abgelegenen Teil von Tansania lebt ein Mann, dessen Familie so groß ist, dass sie problemlos ein eigenes Dorf füllen könnte.
Mit 86 Jahren blickt Mzee Ernesto Muinuchi Kapinga auf ein Leben zurück, das nicht nur von harter Arbeit, sondern auch von einer außergewöhnlich großen Verwandtschaft geprägt ist.
Ein Dorf voller Verwandter
Wenn Mzee Ernesto Muinuchi Kapinga durch das Dorf spaziert, in dem seine Familie lebt, trifft er fast ausschließlich auf Verwandte. Nur selten kommt ihm jemand entgegen, mit dem er nicht direkt verwandt ist oder den er nicht irgendwann geheiratet hat. Seit 1961 hat der Mann, der inzwischen 86 Jahre alt ist, eine Familie aufgebaut, deren Größe die vieler Dörfer übertrifft.
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— News Square (@news_square_lc) March 4, 2025
“எப்படி தான் சமாளிக்கிறாரோ..?”
20 திருமணங்கள் செய்து, 16 மனைவிகளுடன் ஒரே வீட்டில் வசிக்கும் அதிசய மனிதர்;
4 மனைவிகள் இறந்த நிலையில், 104 குழந்தைகள் 144 பேரப்பிள்ளைகளை பெற்று,சந்தோஷமாக வாழ்கிறார் தான்சானியா நாட்டைச் சேர்ந்த எம்சி எர்னஸ்டோ முயினுச்சி கபிங்கா… pic.twitter.com/AvZlXj5XWI
Den Beginn seiner Familiengeschichte markierte seine erste Hochzeit im Jahr 1961. Bereits ein Jahr später kam das erste Kind zur Welt. Doch bei einer Frau und einem Kind blieb es nicht. Auf Wunsch seines Vaters heiratete Kapinga in den folgenden Jahrzehnten weitere Frauen – insgesamt 20. Heute hat er 104 Kinder und bereits 144 Enkel.
Viele Frauen, viele Häuser
Obwohl jede seiner Ehefrauen ihr eigenes Haus im Dorf hat, leben die Frauen, Kinder und Enkel nicht isoliert voneinander. Der Alltag wird gemeinsam organisiert, gekocht und gegessen wird oft mit allen zusammen. Wegen der großen Anzahl an Menschen wirken die Mahlzeiten regelmäßig wie große Feste. Alle tragen ihren Teil dazu bei, dass die Abläufe funktionieren. Von seinen 20 Ehefrauen sind derzeit noch 16 am Leben. Besonders auffällig: Sieben der Frauen sind Schwestern. Diese besondere Verbindung innerhalb der Familie trägt nach Ansicht von Kapinga dazu bei, dass viele Konflikte vermieden werden – die Schwestern haben bereits ihr Leben lang gelernt, gut miteinander auszukommen.
Warum er 20 Frauen heiratete
Der Grundstein für diese außergewöhnliche Familienstruktur wurde bereits früh gelegt. Kapingas Vater war es, der ihn nach seiner ersten Hochzeit ausdrücklich ermutigte, weitere Frauen zu heiraten. Um seinem Sohn den Start zu erleichtern, übernahm der Vater sogar die Mitgift für die ersten fünf Ehen – also das Brautgeld, das traditionell an die Familie der Braut gezahlt wird. Die weiteren 15 Ehen organisierte Kapinga dann selbst. Doch warum ließen sich die Frauen auf eine Ehe mit einem Mann ein, der bereits mehrere Partnerinnen hatte? Nach Angaben von Kapinga und seiner Familie war es sein Ruf als gerechter, freundlicher und verständnisvoller Mann, der viele Frauen überzeugte. Er sei ein guter Zuhörer, der sich für die Sorgen und Wünsche jeder einzelnen Frau interessiere.
Ein striktes System verhindert Eifersucht
Eifersucht spielt nach Angaben der Familie im Alltag kaum eine Rolle. Ein wichtiger Grund dafür: Jede Ehefrau hat ihren eigenen Wohnbereich. Gleichzeitig sorgt die klar geregelte Struktur des täglichen Lebens dafür, dass niemand sich benachteiligt fühlt. Sollte es dennoch einmal zu Streit kommen, klären die Frauen ihre Konflikte meist untereinander – ohne dass Kapinga selbst eingreifen muss.
Kapinga beschreibt das Zusammenleben mit seinen 20 Frauen als gut funktionierendes System, das sich über die Jahrzehnte eingespielt hat. "Das hier ist nicht einfach nur eine Familie, das ist ein System – und es funktioniert", wird er von Medien zitiert.
Selbstversorgung durch Landwirtschaft
Um eine so große Familie ernähren zu können, ist die Familie auf Eigenversorgung angewiesen. Die Kapinga-Familie betreibt deshalb Landwirtschaft im großen Stil. Auf den Feldern werden unter anderem Mais, Bohnen und Bananen angebaut. Zusätzlich hält die Familie Vieh, das Fleisch und Milch liefert. Durch diese Eigenversorgung kann sich die Großfamilie weitgehend unabhängig versorgen.
Namen vergessen inklusive
Angesichts von 104 Kindern ist es nicht verwunderlich, dass Kapinga manchmal Schwierigkeiten hat, sich an alle Namen zu erinnern. Immerhin sind über die Jahrzehnte bereits 40 seiner Kinder gestorben – sei es durch Unfälle, Krankheiten oder andere Schicksalsschläge. Dennoch hält die Familie zusammen, auch wenn die schiere Anzahl an Familienmitgliedern immer wieder für Herausforderungen sorgt.
Trotz seiner Rolle als Familienoberhaupt macht Kapinga keinen Hehl daraus, dass die eigentliche Führung bei seinen Frauen liegt. "Die Frauen halten hier alles am Laufen. Ich bin eigentlich nur da, um ein paar Richtlinien vorzugeben", erklärt er mit einem Lächeln. Diese pragmatische Haltung dürfte ebenfalls dazu beigetragen haben, dass das ungewöhnliche Familienmodell über so viele Jahrzehnte funktioniert hat.