Übeträgt Dengue und Zika
Angst vor Tigermücke: So kämpft Graz gegen die neue Plage
19.06.2023
Schock und Aufregung in Graz! Die berüchtigte Tigermücke hat es geschafft, aus den Gefilden Asiens bis in die Steiermark vorzudringen. Über Warentransporte und reisende Abenteurer hat sie sich heimlich eingeschlichen und sich dank der steigenden Temperaturen sogar in Graz häuslich niedergelassen.
Die Tigermücke ist keine gewöhnliche Plage, sondern eine Krankheitsüberträgerin. Sie kann verschiedene gefährliche Erkrankungen wie das Dengue-Fieber auf den Menschen übertragen. Interessanterweise trägt sie diese Erreger nicht von Natur aus in sich, sondern muss zuvor einen erkrankten Menschen gestochen haben, um eine gesunde Person zu infizieren.
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Die Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung ist äußerst gering, solange es nicht eine hohe Anzahl von Tigermücken und entsprechend viele infizierte Menschen gibt. Nur dann steigt die Gefahr von Krankheiten wie Zika, Chikungunya und dem Dengue-Fieber.
Wie erkennt man diese gefährlichen Tiere?
Die Tigermücke ist durch ihr charakteristisches schwarz-weiß gestreiftes Muster unverwechselbar. Besonders auffällig sind die Streifen auf ihren Hinterbeinen, die mit einem weißen Ende abschließen. Mit knapp unter einem Zentimeter Größe passt sie mitsamt ihren Beinen bequem auf eine 1-Cent-Münze.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist ein weißer Streifen über Kopf und Rücken, das unverkennbare Markenzeichen dieser Mückenart. Im Gegensatz zu unseren einheimischen Gelsen ist die Tigermücke tagsüber aktiv. Während sich die Hausgelsen hierzulande vor allem in der Dämmerung oder nachts auf Beutejagd begeben, sind die Tigermücken zu jeder Tageszeit aktiv. Um sich fortzupflanzen, benötigen diese Tigermücken aber Wasserstellen.
So kann die Ausbreitung gestoppt werden
- Abdecken von Regentonnen: Regentonnen sind beliebte Brutstätten für Tigermücken.
- Wassertanks kontrollieren: Große Wassertanks sollten abgedichtet sein, um das Eindringen von Tigermücken zu verhindern.
- Sonnenschirmständer beachten: Sonnenschirmständer sind oft mit Regenwasser gefüllt und bieten den Mücken eine ideale Brutstätte.
- Aufräumen von Kinderspielzeug: Überprüfen Sie regelmäßig herumliegendes Kinderspielzeug, da es als Brutstätte dienen kann.
- Entleeren von Blumentöpfen und Vogeltränken: Leeren Sie regelmäßig die Untersetzer von Blumentöpfen und Vogeltränken, um das Wasser zu entfernen.
- Abdecken von offenen Rohren: Setzen Sie Abdeckungen auf offene (Zaun-)Rohre, um die Ansammlung von Wasser zu vermeiden.
- Lagerung von Gießkannen und Behältern: Lagern Sie Gießkannen, Kübel und Schubkarren kopfüber, um zu verhindern, dass sich Wasser darin ansammelt.
- Entleerung von Vasen im Freien: Leeren Sie Vasen im Freien, beispielsweise auf Friedhöfen, wöchentlich aus.
- Vermeiden der Lagerung im Freien: Lagern Sie Autoreifen, große Gerätschaften und Maschinen nicht im Freien, da sie als potenzielle Brutstätten dienen können.
- Mülltonnen kontrollieren: Überprüfen Sie regelmäßig Mülltonnen auf Wasserlacken und entfernen Sie diese.
- Natürliche Feinde fördern: In Biotopen sollten natürliche Fressfeinde der Tigermücken, wie Fische oder Libellenlarven, beherbergt werden.
- Reinigung im Herbst: Vor dem Winter sollten Sie alle Behälter, in denen sich Wasser sammeln konnte, gründlich reinigen und trocken lagern, um das Überwintern der Mückeneier zu
So schützen Sie sich vor der Tigermücke
- Verwenden Sie Insektenschutznetze: Bringen Sie an Fenstern und Türen Insektenschutznetze mit einer maximalen Maschenweite von zwei Millimetern an, um das Eindringen der Mücken in Ihr Zuhause zu verhindern.
- Tragen Sie schützende Kleidung: Bedecken Sie Ihren Körper mit langärmliger und heller Kleidung, um die Mückenstiche zu minimieren. Helle Farben ziehen die Mücken weniger an.
- Verwenden Sie Insektenschutzmittel: Tragen Sie auf Ihrer Haut oder Kleidung Insektenschutzmittel auf, die speziell gegen Mücken wirksam sind. Achten Sie dabei auf die Anwendungshinweise des Herstellers.
- Bekämpfung durch spezielle Substanzen: Sie können die Tigermücken durch den Einsatz natürlicher oder chemisch modifizierter Substanzen bekämpfen. Eine wirksame Methode ist der Einsatz von Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) oder Produkten auf Basis von Polydimethylsiloxan, einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel.
- Melden Sie Funde mit der "Mosquito Alert" App: Wenn Sie eine Tigermücke entdecken, können Sie diese mithilfe der kostenlosen App "Mosquito Alert" melden. Expert:innen werden die eingesendeten Fotos begutachten und die Informationen zur Bekämpfung der Mücken nutzen. Die App ermöglicht auch die Meldung anderer Gelsenarten.