Lustig, der eigentlich als Anwalt hätte Karriere machen sollen, hatte sich in den USA einen zweifelhaften Ruf als Betrüger erworben.
Der Eiffelturm: Ein spektakuläres Wahrzeichen, das seit 1889 über Paris thront und trotz seines Alters immer noch den Blick über die Stadt schweifen lässt. Doch im Jahr 1925 wurde die Diskussion um seine Zukunft aufgegriffen. Der Wartungsaufwand und die Kosten für einen erneuten Anstrich alle sieben Jahre bereiteten den Pariser Stadtvätern Kopfschmerzen. Die Idee, den Turm abzutragen, geisterte durch die Gazetten.
In dieser Zeit taucht Victor Lustig, ein raffinierter Trickbetrüger, in einem Luxushotel in der Nähe des Eiffelturms auf. Als "Graf Victor Lustig" getarnt, plant er seinen größten Coup: den Verkauf des Eiffelturms.
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Hatte bereits in den USA Ruf als Betrüger
Lustig, der eigentlich als Anwalt hätte Karriere machen sollen, hatte sich in den USA einen zweifelhaften Ruf als Betrüger erworben. Er war bekannt für seine kreativen Gaunereien und die Leichtgläubigkeit seiner Opfer. Dieses Mal hatte er jedoch eine ganz besondere Idee: Er würde sich als Direktor des Post- und Telegrafenministeriums ausgeben und den Eiffelturm zum Kauf und Abriss anbieten.
Mit Hilfe seines Komplizen Dan Collins, alias "Dapper Dan," machte er Erkundigungen bei Eisenhändlern und beschaffte gefälschtes Briefpapier. Lustig lud fünf dieser Händler zu einem Treffen ein und präsentierte ihnen seinen Plan. Er weckte ihre Gier und ließ sie glauben, sie seien in eine geheime Verschwörung eingeweiht.
Flüchtete nach Wien
Der Trick funktionierte, und die Händler boten um den Eiffelturm. André Poisson, ein Geschäftsmann, wurde schließlich ausgewählt. Lustig nahm seinen Scheck entgegen und verschwand mit seinem Komplizen nach Wien.
Doch die Geschichte nahm eine überraschende Wendung. Als Lustig und Dapper Dan in Paris zurückkehrten, um denselben Trick noch einmal zu versuchen, ging einer der Händler zur Polizei. Der Schwindel wurde aufgedeckt, und Lustig musste fliehen. Trotzdem gelang es ihm immer wieder, unter neuer Identität zu entkommen.
Schließlich landete er wegen Geldfälschung im Gefängnis, wo ihm ausgerechnet Al Capone half. Doch sein "Verkauf" des Eiffelturms bleibt unerreicht. Andere versuchten ähnliche Betrügereien mit berühmten Bauwerken, aber keiner konnte einen vergleichbaren Erfolg erzielen. Lustig starb im Gefängniskrankenhaus im Jahr 1947, und sein Name lebt als einer der gewieftesten Trickbetrüger weiter.