Kein Zufall

Finnischer See hat die selbe Form wie die Landkarte

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Ein finnischer See, der wie Finnland aussieht? 

Die ungewöhnliche Geschichte des künstlichen Gewässers Neitokainen im Norden Finnlands.

Der künstliche „Finnland-See“ 

In den abgelegenen Weiten Nordfinnlands gibt es ein von Menschenhand geschaffenes Gewässer, das eine bemerkenswerte Form hat: Es sieht aus wie das Land Finnland selbst. Diese ungewöhnliche Geschichte beginnt in den späten 1980er Jahren, als die finnische Wirtschaft boomte und das Interesse am arktischen Tourismus auf dem Höhepunkt war.

 

Der Neitokainen-See, oft einfach als See bezeichnet, wurde nicht von der Natur geformt. Er wurde absichtlich so gestaltet, dass er die Umrisse Finnlands nachbildet. Dieses künstliche Gewässer befindet sich in einer dünn besiedelten Region im Norden Finnlands und wurde im Maßstab 1:10.000 angelegt.

Der Plan für ein Touristendorf

In den späten 1980er Jahren, während einer wirtschaftlichen Blütezeit, begann die Firma Polartrio mit der Entwicklung von Land in Lappland, weit nördlich des Polarkreises. Geplant war der Bau eines Hotels und zahlreicher Ferienhütten, um den wachsenden Tourismus zu unterstützen. Der Neitokainen-See sollte das Herzstück dieses ambitionierten Projekts werden.

Der Bau des Sees

Esko Sääskilahti, der leitende Bauleiter des Projekts, beschrieb den Bauprozess des Sees. In seinen freien Abenden überlegte er, wie er den geplanten See in der Mitte des Dorfes gestalten könnte, und entschied sich, ihn in Form von Finnland zu modellieren. Der Bau dieses ungewöhnlichen Sees dauerte nur eine Woche im Spätsommer 1991 und erforderte zwei Bagger sowie die Hilfe einiger Männer.

Eine Woche Arbeit und einfache Mittel

Sääskilahti verwendete ein Maßband, ein Prisma und einige Stöcke, um den See zu vermessen. Der fertige See ist 116 Meter lang und einen Meter tief. Doch die finnische Wirtschaft stürzte kurz darauf in eine Depression, was die Nachfrage nach arktischen Resorts und somit auch das Touristendorf-Projekt zum Erliegen brachte.

Eine ungewöhnliche Nachbarschaft

Ab 1991 wurde das Gebiet um den See von einer Gruppe europäisch-stämmiger, selbsternannter Indianer bewohnt, die einer pseudo-naturverbundenen Bewegung namens Iriadamant angehörten. Diese Gruppe wurde 1993 deportiert, und das Land blieb bis auf den See unentwickelt.

Ein Wasserzeichen Finnlands

Obwohl gelegentliche Überschwemmungen die Grenzen des Sees leicht in Richtung Russland und Schweden verschoben, bleibt die Form des künstlichen Gewässers weitgehend unverändert. „Es sieht so aus, als würde er bleiben“, sagte Sääskilahti 2015 in einem Interview mit der finnischen Zeitung Veikkaus.

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