Mops-Liebhaber aufgepasst: Die Niederlande planen aktuell ein Verbot von der Züchtung und Haltung überzüchteter Hunde- und Katzenrassen.
Holland. Der niederländische Landwirtschaftsminister Piet Adema (58) plant das Verbot von überzüchteten Hunde- und Katzenrassen. Darunter fallen nicht nur die beliebten Möpse, sondern auch einige Bulldoggen- und Pinscher-Arten, wie auch die Faltohrkatze.
Das Zuchtverbot für Hunde mit Atemwegsproblemen und kurzen Schnauzen besteht in Holland schon seit 2014.
Da sich allerdings die Interessenten die Vierbeiner nun eben im Ausland besorgen, soll nun auch die Haltung verboten werden. Damit wäre auch automatisch der Handel und die Einfuhr solcher Haustiere untersagt.
Wer bereits ein Haustier aus der sogenannten Qualzüchtung besitzt, darf es bis zu dessen Tod behalten. Strafbar macht sich jedoch die Person, die sich danach ein neues Tier zulegt.
Das niederländische Ministerium plant, zunächst einmal mit einer kleineren Verbotsliste zu beginnen, diese anschließend nach und nach um weitere Tiere zu ergänzen. Tierschützer und Veterinärmediziner sind für das Verbot.
Tiere erleiden Qualzucht
Veterinärmediziner äußern sich zu dem Verbot, vor allem in Bezug auf Möpse. Diese sind schließlich bekannt dafür zu röcheln und hecheln, da sie Schwierigkeiten haben, richtig zu atmen.
"Man hört sie häufig auch schnarchen", sagt Tierärztin Marjan van Hagen. Gesund sei das nicht. "Viele nennen das rassetypisch und finden das niedlich, aber eigentlich haben sie kontinuierlich bei jedem Atemzug Mühe, nach Sauerstoff zu schnappen. Das macht ihnen das Leben schwer."
Zudem ist die Nase oft so stark zurückgebildet, dass die Tiere permanent nach Luft ringen müssen. Auch die Augen stehen so weit vor, dass sie von den extremen Falten der platten Nase so lange gereizt werden, dass häufig Augenentzündungen entstehen.
Dies sei laut der Tierschutzorganisation Peta nur eines von sehr vielen gesundheitlichen Problemen, unter denen die Hunde durch die Qualzucht leiden.
"Wenn wir Tiere wegen ihres Aussehens überzüchten und die Tiere darunter leiden, dann gehen wir zu weit", so Adema. "Damit wir uns erfreuen, leiden die Tiere. Das darf nicht sein, das muss aufhören."
Keine Möpse mehr in Werbung
Außerdem sollen in Zukunft die Tiere nicht mehr in Werbungen zu sehen sein. "Wenn man eine bestimmte Art regelmäßig oder häufig sieht, steigt auch die Nachfrage nach ihr", begründet der Minister.
Den entsprechenden Gesetzentwurf will das Landwirtschaftsministerium jetzt ausarbeiten.
Dies könnte sich allerdings als recht komplexes Vorhaben herausstellen. „Wir müssen sehr genau festlegen, welche Merkmale dazu beitragen, dass Tiere leiden, nur damit wir sie dann niedlicher finden“, so der Minister. „Diese Eigenschaften müssen wir genau definieren. Und wenn wir das gemacht haben, kann das Verbot kommen.“