Langzeitstudie deckt auf

Milch erhöht das Prostatakrebs-Risiko deutlich

24.08.2022

Milch steht schon lange im Verdacht nicht ganz so gesund zu sein, wie gedacht. In einer neuen Studie konnte ein Zusammenhang von Milchkonsum und Risiko für Prostatakrebs festgestellt werden.  

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Der Glaube, dass Milch unglaublich gesund sei, ist nun schon länger überholt. Nun bestätigt eine neue Studie, dass Männer, die regelmäßig viel Milch trinken, ein deutlich erhöhtes Risiko für Prostatakrebs haben.

Studie über acht Jahre

Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart bei Männern und jährlich erkranken allein in Deutschland 70 000 Männer daran. In einer großen amerikanischen Langzeitstudie haben Wissenschaftler jetzt den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Prostatakrebs untersucht.

Insgesamt wurden 28 000 Amerikaner und Kanadier über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet. Im Fokus der Studie standen der Milchkonsum der Probanden und die Auswirkungen auf ihre Gesundheit. Zu Beginn der Studie hatte keiner der Teilnehmer eine Krebserkrankung, zu Ende hin wurde bei 1 254 Teilnehmern Prostatakrebs diagnostiziert.

Schockierende Ergebnisse

Die Studie ergab, dass Männer, die täglich über 400 ml Milch verzehrten, ein um 25 Prozent höheres Risiko hatten, an Prostatakrebs zu erkranken im Vergleich zu Männern, die weniger als 20 ml Pro Tag zu sich nahmen.

Jedoch ist der Risikoanstieg nicht linear – bis zu einem Verzehr von 150ml pro Tag steigt die Risikokurve stark an, danach nimmt sie nicht mehr so stark zu.

„Der größte Teil des kontinuierlichen Risikoanstiegs ist bei 150 Gramm erreicht, also etwa zwei Dritteln einer Tasse Milch pro Tag“, erklärt Studienleiter Professor Gary Fraser in einer Universitätsmitteilung.

Auf Milch verzichten

Die Wissenschaftler empfehlen so wenig Milch wie möglich zu konsumieren oder zumindest nicht mehr als 20ml täglich. Männer, die bereits im nahen familiären Umfeld Fälle von Prostatakrebs haben, sollten idealerweise komplett auf Milch verzichten. Milchalternativen aus Soja, Hafer oder Cashews bieten sich dafür besonders an.

Käse und Joghurt sind unbedenklich

Die Forscher konnten keinen Zusammenhang zwischen Zusammenhang zwischen Prostatakrebs und dem Verzehr von Milchprodukten wie Käse und Joghurt finden.
Als Grund wird vermutet, dass die Bakterien in fermentierten Milchprodukten die schädlichen Hormone beseitigen. Und auch die Einnahme von Calcium aus pflanzlichen Quellen hatte keine risikosteigernde Wirkung auf die Probanden. Laut dieser Studie können Männer also deutlich ihr Risiko für Prostatakrebs senken, wenn sie lediglich auf Milch aus ihrem Speiseplan streichen. Fermentierte Milchprodukte können hingegen weiterhin genossen werden.


  

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