Die Forscher glauben, dass Fentanyl den Cholesterinstoffwechsel beeinflussen könnte.
Ein medizinisches Rätsel schockiert Ärzte: Mindestens 10 Babys, möglicherweise sogar mehr, leiden an einem mysteriösen Syndrom, das auf die Belastung mit Fentanyl im Mutterleib zurückzuführen sein könnte. Die Säuglinge zeigen auffällige körperliche Geburtsfehler, darunter Gaumenspalten und ungewöhnlich kleine Köpfe. Die Ärzte vom Nemours Children's Health in Delaware sind alarmiert und vermuten, dass ein neues Syndrom entdeckt wurde.
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Ärzte vor Rätsel
Der Durchbruch kam, als genetische Beraterin Erin Wadman bemerkte, dass mehrere Kinder ähnliche Merkmale aufwiesen. "Wir könnten hier über etwas wirklich Großes gestolpert sein", sagte Wadman. Die Babys weisen neben Gaumenspalten auch ungewöhnlich kleine Körper und Köpfe auf, was an das Smith-Lemli-Opitz-Syndrom erinnert. Allerdings konnte keine genetische Ursache gefunden werden.
Die Forscher glauben, dass Fentanyl den Cholesterinstoffwechsel beeinflussen könnte. "Es ist biologisch plausibel, dass es den Cholesterinstoffwechsel des sich entwickelnden Fötus beeinflusst", so die Autoren des Berichts. Obwohl die Babys bei der Geburt auf Fentanyl getestet wurden, bleibt die Frage, ob die Droge während der gesamten Schwangerschaft eine Rolle spielte.
Experten sind besorgt, betonen jedoch, dass es noch keine endgültigen Beweise gibt und dass auch andere Ursachen in Betracht gezogen werden müssen. Dr. Nora Volkow vom National Institute on Drug Abuse betont die Komplexität des Problems: "Es ist schwer zu sagen, ob es sich nur um die Wirkung von Fentanyl handelt oder wirklich um die Wirkung anderer Drogen oder einer anderen Kombination."