Hohe Zahl

SO viele Menschen müssen auf der Welt hungern

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Um ein Fünftel mehr als 2019.

2030 sollte niemand mehr hungern. So lautet das UN-Ziel, das immer weiter in die Ferne rückt: Weltweit leiden 828 Millionen Menschen - um ein Fünftel mehr als noch 2019 und insgesamt jeder Zehnte - an Hunger. NGOs fordern vor dem Welternährungstag am Sonntag (16. Oktober) und vor Beginn der Budgetverhandlungen mehr Mittel für die Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit.

"Nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs, aber auch als Folge der Klimakrise, der Covid-19-Pandemie, lokaler Konflikte und des Inflations- und Preisdrucks erleben wir aktuell eine dramatische Hungerkrise in vielen Weltregionen", sagte Andreas Knapp, Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas. "Österreich hinkt bei der Entwicklungszusammenarbeit hinterher. Deutschland beispielsweise investiert fast viermal so viel in direkte Projekthilfe."

In Ostafrika bahnt sich laut Caritas eine Hungersnot ungeahnten Ausmaßes an, auch im Nahen Osten sei die Situation dramatisch. Neun von zehn Syrerinnen bzw. Syrern würden bereits unterhalb der Armutsgrenze leben. Knapp 15 Millionen Menschen seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, darunter rund 6,5 Millionen Kinder.

Die Zahl der Hungernden weltweit droht laut der Hilfsorganisation Care noch heuer auf eine Milliarde zu steigen, warnt die Hilfsorganisation Care. "Weltweit stirbt alle vier Sekunden ein Mensch an Hunger", sagte Geschäftsführerin Andrea Barschdorf-Hager. "Die Zahl der hungernden Menschen steigt, während die Finanzierung für Entwicklungshilfe sinkt. Das ist keine Frage von Leistbarkeit, sondern eine Frage des politischen Willens. Wir appellieren daher dringend an die Regierung, die Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit im Budget 2023 wie im Regierungsprogramm vorgesehen aufzustocken."

Weil die Bundesregierung die Mittel für den Auslandskatastrophenfonds erhöht hatte, "konnte Österreich in der Ukraine-Krise oder den verheerenden Überschwemmungen in Pakistan schnell reagieren und hunderttausenden Menschen helfen. Diese und noch mehr Investitionen wird es angesichts der multiplen Krisen auch langfristig brauchen." Die Dotierung des Auslandskatastrophenfonds solle daher beibehalten und an die Inflation angepasst werden, fordert Care.

Auch die langfristig angelegte bilaterale Entwicklungszusammenarbeit müsste erhöhen werden, unterstrich die Caritas. Bei derzeit 0,31 Prozent des Bruttonationaleinkommens sei bis zum international vereinbarten Ziel von 0,7 Prozent noch Luft nach oben. "Investitionen in die Humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit sind Gelder, von dessen Ertrag letztlich auch wir in Österreich in Form von Stabilität und Sicherheit profitieren", unterstrich Knapp.

Auch Julia Moser, Geschäftsführerin von Licht für die Welt, forderte im Vorfeld der Budgetrede die Regierung auf, "ihre internationale Verantwortung wahrzunehmen und die Mittel für bilaterale Entwicklungszusammenarbeit (EZA) substanziell anzuheben und einen verbindlichen Stufenplan zum Erreichen des 0,7 Prozent Ziels zu verabschieden." Zudem müsse der Auslandskatastrophenfonds an die Inflation angepasst und 2023 mit mindestens 115 Millionen Euro dotiert werden.

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