Ein Immobilienangebot der besonderen Art sorgt derzeit für Aufsehen: In der hessischen Stadt Bruchköbel (Deutschland) soll ein riesiger Campingplatz für den symbolischen Preis von nur einem Euro verkauft werden.
Doch das Schnäppchen hat eine Kehrseite – die künftigen Investoren müssen bereit sein, erhebliche Summen in die marode Infrastruktur zu stecken.
Ungewöhnlicher Immobilienverkauf in Hessen
Die Stadtverordneten von Bruchköbel haben am Dienstagabend nach langer Diskussion entschieden, den Campingplatz am Bärensee für nur einen Euro anzubieten. Das Grundstück umfasst rund 270.000 Quadratmeter und liegt direkt an einem See – eine attraktive Lage, die jedoch von erheblichen Mängeln überschattet wird.
Desolater Zustand erfordert hohe Investitionen
In den letzten Jahren wurde kaum in die Infrastruktur des Geländes investiert. Die Folgen sind gravierend: Die Stromversorgung ist veraltet, die Kanalisation in einem maroden Zustand, und auch die sanitären Einrichtungen entsprechen nicht mehr den heutigen Standards. Experten schätzen die notwendigen Sanierungskosten auf rund zehn Millionen Euro. Eine Summe, die die Stadt nicht allein aufbringen kann oder will.
Ein Euro Kaufpreis – mit klarer Erwartungshaltung
Mit dem Verkauf verfolgt die Stadt eine klare Strategie: Der neue Eigentümer soll das dringend benötigte Kapital investieren, um das Areal wieder in einen ansprechenden Zustand zu versetzen. Als Gegenleistung erhält er Hessens größten Campingplatz zu einem nahezu geschenkten Preis.
Vertragsverhandlungen laufen – findet sich ein Investor
Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an einem Vertrag, der in der nächsten Sitzung der Stadtverordneten endgültig beschlossen werden soll. Wenn alles planmäßig verläuft, könnte der Eigentumsübergang bereits zum 1. Januar 2026 erfolgen. Allerdings bleibt die entscheidende Frage offen: Wird sich ein Investor finden, der bereit ist, die nötigen Millionen zu investieren? Ohne diese Mittel droht dem Campingplatz weiter der Verfall – trotz des scheinbar unschlagbaren Kaufpreises.