Daunenprodukte sind aus der Modewelt kaum wegzudenken. Dennoch wissen viele Menschen nicht, wie grausam diese teilweise von den Gänsen gewonnen werden.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Rupfen von Vögeln zwischen einem Lebendrupf und einem Todrupf, wobei die Tiere bei letzterem bereits geschlachtet wurden. Erstere Variante ist deshalb möglich, da Gänse hormonell gesteuert einen Mauserprozess durchlaufen, in dem sie ihr altes Gefieder abstoßen. Findet die Rupfung in diesem Zeitraum statt, kann das für das Tier relativ schmerzfrei ablaufen.
Aufgrund des hohen Zeitdrucks und der vielen Tiere, welche gerupft werden müssen, achten aber viele Betriebe nicht auf den Mauserfortschritt der Gänse und machen den Prozess so unerträglich schmerzhaft. Wunden, welche so entstanden sind, werden oft ohne Betäubung vernäht. Gebrochene Flügel sind auch keine Seltenheit. In der gesamten EU ist daher der Lebendrupf außerhalb der Mauser verboten
Untersuchung von 35 Betrieben
Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" hat nun eine Untersuchung von 35 Betrieben veröffentlicht, in dem sie zu dem Schluss kommen, dass die Hälfte davon am Lebendrupf beteiligt war. Auf ihrer Website schreiben sie, dass vor allem in Ungarn und Polen, unter dem Decknamen "Lebendraufen", noch immer gerupft wird. Wer so etwas nicht unterstützen möchte, sollte gänzlich auf Daunen verzichten, da die genaue Herkunft dieser, oft sehr intransparent ist.