Reste beim Essen kommen häufig vor und lassen sich bequem im Kühlschrank aufbewahren, um an den folgenden Tagen verzehrt zu werden. Doch wer nicht richtig aufpasst, riskiert, dass Essensreste schnell zur Gesundheitsgefahr werden können.
Viele von uns kennen die Situation: Man kocht zu viel Reis und lässt die Reste auf dem Herd stehen, um sie später einfach wieder aufzuwärmen. Doch genau darin liegt die Gefahr, denn einmal gekochte Mahlzeiten halten nicht ewig – auch wenn sie im Kühlschrank gelagert werden. Experten warnen deshalb vor dem „Fried Rice Syndrom“. Was dahinter steckt und wie gefährlich die Krankheit wirklich ist, verraten wir hier.
Was ist das „Fried Rice Syndrom“?
Hinter dem „Fried Rice Syndrom“ steckt eine ernsthafte Lebensmittelvergiftung. Der Begriff bezieht sich auf eine Vergiftung, die durch den Bakterienstamm Bacillus cereus verursacht wird. Diese Bakterien sind häufig in stärkehaltigen Lebensmitteln wie Reis, Nudeln oder Kartoffeln zu finden. Besonders dann, wenn diese Speisen bei Raumtemperatur stehen bleiben und nicht schnell genug gekühlt werden, können sich die Bakterien rasch vermehren.
Die Folge? Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall – Symptome, die schon wenige Stunden nach dem Verzehr auftreten können. Meistens klingt die Erkrankung zwar nach etwa 24 Stunden von selbst ab, doch der Verlauf kann in schweren Fällen, insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, gefährlich werden. Auch Todesfälle wurden bereits durch die Bakterien ausgelöst.
Deshalb ist Reis so anfällig
Reis bietet ein ideales Umfeld für Bacillus cereus. Die Bakterien sind in der Lage, auch bei höheren Temperaturen, wie sie beim Kochen auftreten, zu überleben. Dabei bilden sie hitzestabile Sporen, die das Kochen unbeschadet überstehen. Bleibt der Reis nach dem Garen längere Zeit bei Raumtemperatur stehen, können sich die Sporen in aktiven Bakterien verwandeln, die Giftstoffe freisetzen. Diese Giftstoffe sind es, die dann das „Fried Rice Syndrom“ auslösen.
Auch wenn der Name „Fried Rice Syndrom“ Reis in den Vordergrund stellt, sind auch andere stärkehaltige Lebensmittel wie Nudeln, Kartoffeln oder sogar Aufläufe besonders betroffen.
Lebensmittel richtig lagern
Die gute Nachricht ist: Es gibt einfache Maßnahmen, um das Risiko einer Vergiftung durch Bacillus cereus deutlich zu reduzieren. Nach dem Kochen sollte der Reis nicht lange bei Raumtemperatur stehen. Innerhalb von maximal zwei Stunden sollte er abgekühlt und in den Kühlschrank gestellt werden. Außerdem sollten Reste in luftdichten Behältern im Kühlschrank gelagert werden und zwar nicht länger als 1-2 Tage.
Beim erneuten Erwärmen ist es wichtig, dass die Speisen mindestens auf 75°C erhitzt werden, um eventuelle Bakterien abzutöten. Wenn Sie große Mengen Reis oder Nudeln kochen, empfiehlt es sich, diese Speisen direkt nach dem Kochen in kleinere Portionen aufzuteilen. So kann der Reis schneller abkühlen und das Wachstum von Bakterien wird erschwert.