Das derzeit heiß diskutierte Thema »Trinkgeld freiwillig- ja oder nein?« spaltet die Meinungen.
Eine fixe Servicepauschale, die auf den Rechnungsbetrag addiert wird, sorgt seit vergangener Woche für Aufregung, nachdem sich Gäste über die Praxis in einem Lokal am Wiener Naschmarkt beschwerten. Doch auch andere Lokale standen in den letzten Tagen hierzulande in den Schlagzeilen: auch sie verlangen von ihren Gästen auf einmal Zwangs-Trinkgeld für ihren Gasto-Service.
Internationales Vorbild
Etwa in Dänemark, Großbritannien, Frankreich oder Amerika sind stets 10-20% "Trinkgeld" als Service-Pauschale auf der Rechnung zu finden. Dies gilt in diesen Ländern nicht nur für Restaurants, sondern ist auch oft in Taxis, Hotels und bei anderen Service-Leistungen üblich. Doch was international bereits seit Jahrzehnten völlig normal ist, wird hierzulande heftig diskutiert.
Umfrage: 78 Prozent gegen verpflichtendes Trinkgeld
Das Magazin "Falstaff" befragte nun die Genuss-Community und kam zu einem klaren Ergebnis. 78 Prozent sprechen sich in einer Blitz-Umfrage gegen ein verpflichtendes Trinkgeld aus.
Dennoch wird Trinkgeld regelmäßig und gerne gegeben. Allerdings möchten die Menschen selbst über die Höhe entscheiden und sehen Trinkgeld als freiwillige Anerkennung für gutes Service und hohe Qualität. Mehr als drei Viertel der Befragten geben regelmäßig zehn Prozent Trinkgeld. Über 14 Prozent erkennen die Leistung des Personals mit 15 Prozent und mehr an.
35 Prozent verweigern Trinkgeld komplett
Auch wenn das Service nicht ganz zur Zufriedenheit war, geben 65 Prozent noch immer Trinkgeld. Nur 35 Prozent verweigern das Trinkgeld, wenn der Lokalbesuch nicht ihren Erwartungen entspricht.
„Die Bereitschaft, sich für gutes Service und Qualität zu bedanken, ist sehr hoch ausgeprägt. Für die meisten Gäste ist das Trinkgeld eine Selbstverständlichkeit. Eine Zwangs-Servicepauschale ist in Zeiten der grassierenden Inflation der falsche Weg und verdirbt Gästen die Freude am kulinarischen Erlebnis“, bilanziert Falstaff-Herausgeber Wolfgang M. Rosam. Wie das Thema allerdings in der österreichischen Gastro-Szene zukünftig gehandhabt wird bleibt noch unklar.